Sommerloch wird die nachrichtenarme Zeit genannt, in der viele Medien aus Mangel an Themen bisweilen kuriose oder auch mal völlig bescheuerte Meldungen fabrizieren. Im Fernsehen verabschieden sich viele Sendungen daher aus gutem Grund in die Sommerpause. Die kann mitunter allerdings recht lang ausfallen. So wie im Fall von Harald Schmidt, der sich bereits Anfang Mai in die Ferien verabschiedete und erst am 17. September aus der Pause zurückkehren wird - nach mehr als vier Monaten also.

Die "heute-show" gönnt sich immerhin eine zwölfwöchige Auszeit. Und auch wenn man die Sommerpause mit kurzen Online-Beiträgen von Dietmar Wischmeyer überbrückt: Eine echte Entschädigung ist das für viele Fans vermutlich nicht. "Die Sommerpause der 'heute-show' bewegt sich im üblichen Rahmen", sagt eine ZDF-Sprecherin auf DWDL.de-Anfrage und verweist darauf, dass Oliver Welke und seine Mannschaft auch im vergangenen Jahr drei Monate lang pausierten.

Dass ausgerechnet jetzt, zwei Monate vor der Bundestagswahl, die satirische Einordnung des Wahlkampfs fehlt, ist allerdings trotzdem für so manchen Fan ärgerlich. "Die Sendeplanung der 'heute-show' ist unter anderem an den Dienstplan der politischen Institutionen geknüpft. Solange Bundestag und Bundesrat in ihrer Sommerpause sind, pausiert auch die 'heute-show'", erklärt das ZDF. Zudem sei die Nachrichtenlage in den Urlaubswochen der Berliner Politik selbst im Wahljahr "nicht ausreichend für eine wöchentliche Nachrichtensatire", so eine Sprecherin. "Alle gängigen Kabarettformate machen auch deshalb eine entsprechend lange Sommerpause."

Die erste "heute-show" nach der Sommerpause wird übrigens erst am 6. September stattfinden und damit wenige Tage nach dem "TV-Duell" zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück - zumindest dieses Aufeinandertreffen entgeht der "heute-show" also nicht. Am Wahlabend selbst wird das ZDF dagegen auf eine Ausgabe seiner Nachrichten-Satire verzichten, auch wenn Anchor Oliver Welke zu Jahresbeginn in der DWDL.de-Sendung "Studio D" mit einem solchen Projekt noch liebäugelte. Nach längerem Überlegen habe man sich allerdings gegen eine Live-Sendung am Wahlabend entschieden, teilte das ZDF gegenüber DWDL.de nun mit.

"Der zeitliche Ablauf und Ausgang des Wahltages sind so unvorhersehbar, dass die Planungssicherheit bei einer Liveausgabe der 'heute-show' am Wahlabend nicht garantiert ist", erklärte eine Sendersprecherin. "Eine Einstartzeit der Sendung lässt sich nicht vorhersagen und das ist für die Macher der Sendung ein Problem, da der Wahlausgang nicht kommentiert werden kann, solange er nicht feststeht." Und so werden sich die Fans der "heute-show" allerdings einige Tage mit den ersten satirischen Analysen gedulden müssen - die dann aber hoffentlich umso bissiger ausfallen werden.