Nachdem die "KarnevalsKracher" mit Olivia Jones und Bernd Stelter im vorigen Jahr bei den Zuschauern nur wenig Anklang fanden, konzentrierte sich die ARD diesmal in der Fastnachtszeit wieder auf die traditionellen Karnevalssitzungen aus Aachen, Düsseldorf, und Köln, während der Klassiker "Mainz bleibt Mainz" turnusgemäß wieder im ZDF lief, das sich diesmal nur zwei Übertragungen in der Primetime ebenfalls zurückhaltender zeigte. Zu steigenden Quoten hat die Reduzierung allerdings nicht geführt. Im Gegenteil: Alle fünf Shows büßten im Vergleich zum Vorjahr Reichweite ein, wenngleich das Minus in den meisten Fällen recht überschaubar ausfiel.

Am härtesten traf es die Mädchensitzung "Kölle Alaaf", die im ZDF diesmal von 4,12 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Verglichen mit 2017 kamen somit über 600.000 Zuschauer abhanden. Die Karnevalsshow musste sich auch der traditionell am Rosenmontag übertragenen ARD-Sitzung "Karneval in Köln" geschlagen geben, die im Domstadt-Duell mit 4,31 Millionen Zuschauern wieder die Oberhand zurückgewann. Aber auch hier schalteten diesmal immerhin 330.000 Zuschauer weniger ein als vor einem Jahr.

In ähnlichem Maße verlor auch "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht", das mit 6,42 Millionen Zuschauern aber einmal mehr ungefährdet an der Spitze lag. Der Marktanteil belief sich am Freitagabend auf stolze 23,4 Prozent. Besonders zufrieden kann man beim ZDF aber auch mit Blick aufs junge Publikum sein, wo die Mainzer Narren den höchsten Marktanteil seit vielen Jahren verzeichneten. Auf vergleichsweise starke 9,6 Prozent brachte es die Sitzung bei den 14- bis 49-Jährigen – über zweieinhalb Prozentpunkte mehr als 2017 und sogar doppelt so viel wie vor vier Jahren.

Den zweithöchsten Marktanteil aller in diesem Jahr übertragenen Karnevalsshows verbuchte bei den 14- bis 49-Jährigen übrigens eine Sitzung, die gar nicht im Ersten oder Zweiten zu sehen war, sondern im BR Fernsehen: Auf stolze 7,7 Prozent belief sich der Marktanteil der "Fastnacht in Franken", die mit insgesamt 4,21 Millionen Zuschauern zwar ebenfalls leichte Verluste hinnehmen musste, letztlich aber trotzdem den Sprung aufs Narren-Treppchen schaffte. Streng genommen lag die Reichweite sogar noch höher, schließlich verzeichnete die nur einen Tag später gesendete Wiederholung noch einmal 1,60 Millionen Zuschauer. Alles in allem waren somit knapp sechs Millionen dabei.

Verglichen damit sahen die Düsseldorfer und Aachener alt aus, auch wenn sowohl "Düsseldorf Helau" als auch "Wider den tierischen Ernst" letztlich recht stabil blieben. 3,65 Millionen Zuschauer verfolgten "Düsseldorf Helau" im Ersten, "Wider den tierischen Ernst" zählte 3,84 Millionen Jecken vor dem Fernseher. In beiden Fällen hielt sich das Minus mit etwa 100.000 Zuschauer im Vergleich zum Vorjahr in Grenzen. Unterm Strich dürfte die Bilanz von ARD und ZDF also trotz der Verluste durchaus zufriedenstellend ausfallen.