Spotify© Spotify
Eine Menge ungehobenes Vermarktungspotenzial scheint im Musik-Streaming zu liegen. Auf der gerade zu Ende gegangenen Technologiemesse CES in Las Vegas präsentierte sich Weltmarktführer Spotify darum auch als Marketing-Plattform und Partner für die werbetreibende Industrie. Gemeinsam mit der Werbeholding WPP und deren Media-Agenturnetzwerk GroupM hat Spotify im Rahmen einer mehrjährigen Forschungskooperation ermittelt, dass inzwischen über 60 Prozent aller Streaming-Aktivität weltweit über ein mobiles Endgerät erfolgt. Knapp 50 Prozent aller Online-Nutzer nutzen auch Streaming-Dienste. "Höchste Zeit also, Streaming eher als die neue Norm denn als Nische anzusehen – als integralen Bestandteil eines Mediaplans und nicht nur als Anhängsel", notieren die Partner in ihrem online downloadbaren Report "Streaming State of Mind".

Ausführlich untersucht wurde auch, wie die Nutzung von Musik-Streaming mit spezifischen Stimmungen oder Beschäftigungen zusammenhängt. 53 Prozent der Nutzer hören demnach Musik während der Arbeit im Haushalt, 42 Prozent beim Kochen, 30 Prozent beim Duschen, 20 Prozent beim Erledigen von Einkäufen. Innerhalb der nächsten paar Jahre, so Spotify und GroupM, werde es zur Regel, dass Streaming-Hörer unterschiedliche Werbung per Targeting ausgeliefert bekämen, je nachdem ob sie sich gerade im Fitnessstudio, in der Dusche oder Küche befänden. Für die sieben Kernmärkte der Studie – USA, UK, Deutschland, Frankreich, Schweden, Australien und Kanada – prognostizieren Spotify und GroupM ein zusätzliches Werbeerlöspotenzial von 220 Millionen Dollar pro Jahr, das durch diese Form von Targeting neu entsteht.

 

IHS Markit© IHS
Mit Optimismus sind die globalen Werbemärkte ins neue Jahr gestartet: 2016 war ein erfolgreiches Jahr, so der generelle Tenor – und 2017 könnte sogar noch besser werden. Nach Schätzung des britischen Marktforschers IHS Markit sind die weltweiten Umsätze mit Werbung 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 532 Milliarden Dollar gestiegen. Treiber waren dabei vor allem die Olympischen Spiele, die Fußball-EM und die US-Präsidentschaftswahlen. Für 2017 prognostiziert IHS nun gar zweistelliges Wachstum: um 11 Prozent auf 590 Milliarden Dollar. Besonders starke Zuwächse sollen dabei aus dem Mittleren Osten, Indien, Indonesien und Afrika kommen. 

Größter Werbemarkt der Welt bleiben demnach die USA. 2016 wuchs ihr Werbevolumen laut IHS Markit um 4 Prozent auf 179,4 Milliarden Dollar. Auf dem zweiten Platz folgt China mit 98,9 Milliarden und 19 Prozent Wachstum, auf dem dritten Japan mit quasi stabilen 29,9 Milliarden. Hinter Großbritannien mit 24,9 Milliarden und 7 Prozent Plus liegt Deutschland als fünftgrößter Werbemarkt mit 20,1 Milliarden und einem Zuwachs um 2 Prozent. Mit einem Anteil von 36 Prozent an allen globalen Werbeerlösen – 192 Milliarden Dollar in absoluten Zahlen – war TV auch 2016 der stärkste Werbeträger. Online lag mit 30 Prozent oder 160 Milliarden noch ein Stück dahinter. IHS erwartet, dass Online innerhalb der nächsten fünf Jahre an TV vorbeizieht.

pilot Hamburg GmbH & Co. KG© pilot
Die Media-Agentur Pilot Hamburg hat einen süßen Etatgewinn zu vermelden: Nach mehrmonatigem Pitch haben die Schwartauer Werke ihren Gesamtetat an Pilot vergeben. Zielsetzung sei es, die Konfitürenmarken des norddeutschen Herstellers wie "Extra" oder "Samt", das Konfitüren-Lizenzprodukt "Mövenpick" sowie das Segment der sogenannten Healthy Snacks mit dem Marktführer "Corny" beim Endkunden nachhaltig zu positionieren und über reichweitenstarke Kanäle zu inszenieren. Im Mittelpunkt des integrierten Kommunikationskonzepts, das Pilot für die Schwartauer Werke entwickelt hat, stehen demnach TV, Digital und Social Media. Verantwortlich sind auf Agenturseite die beiden Direktorinnen Beratung Media, Ina-Christin Schliep und Asita Sidow. "Schwartau ist eines der traditionsreichsten und bekanntesten deutschen Familienunternehmen", so Pilot-Hauptgeschäftsführer Jens-Uwe Steffens. "Für die starken Marken aus diesem Haus integrierte Strategien zu entwickeln, die die Zielgruppen individuell ansprechen und nachhaltig aktivieren, ist für uns eine tolle Herausforderung."

WerbeWeischer© WerbeWeischer
Marco Bergmann, geschäftsführender Gesellschafter und Chief Sales Officer von Weischer Media, wird den Kino-, Außen- und Online-Werbevermarkter Mitte des Jahres verlassen. Die Trennung sei seine Entscheidung und erfolge im besten gegenseitigen Einvernehmen, teilte das Unternehmen mit. Bergmann war 2011 zu Weischer zurückgekehrt, wo er bereits von 1998 bis 2004 tätig gewesen war. Dazwischen hatte er Geschäftsführerposten bei Aegis Media und der GroupM übernommen. Laut Weischer hat Bergmann zum "signifikanten Wachstum des Mediums Kino im aktuellen Mediashare einen wichtigen Beitrag" geleistet. Seine Aufgaben übernimmt vorübergehend Stefan Kuhlow, CEO von Weischer Media.