dmexco© dmexco
40.700 Fachbesucher und 1.100 Aussteller haben in Köln die dmexco, den weltgrößten Branchentreffpunkt fürs Digitalmarketing, bevölkert. Das war viel – aber nicht so viel wie die über 50.000 Besucher im vorigen Jahr. Durch ein kostenpflichtiges Ticketing hatte die Messeleitung bewusst steuernd eingegriffen. "Zentrale Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg ist die Qualität der zu erreichenden Geschäftskontakte", so die dmexco-Chefs Christian Muche und Frank Schneider. "Unser Ziel ist ein hochwertiges Fachpublikum, um den originären Pure-Business-Anspruch der dmexco zu stärken." Das tat der Messe tatsächlich spürbar gut.

Wie immer nutzte der Fachkreis Online-Media-Agenturen im BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) die dmexco, um seinen Trendmonitor zu veröffentlichen. Demnach ist für den digitalen Werbemarkt in Deutschland 2018 ein Plus von 8,3 Prozent zu erwarten. Die Werbespendings, die in Online-Video fließen, dürften laut Prognose um 9,9 Prozent steigen, Paid Social um 13,6 Prozent, Search jedoch nur noch um 5 Prozent. Für 92 Prozent der Agenturen ist Programmatic Advertising das Thema mit der höchsten Relevanz. Aktuell, so ihre Schätzung, liege der Anteil des automatisierten Einkaufs an allen Digitalspendings bei 43 Prozent. Bis 2020 soll der Anteil auf 62 Prozent wachsen.

RTL Ad Connect© RTL Group
Neben großen Namen wie Sheryl Sandberg mit blumigen Worten vor 2.500 Zuhörern auf der größten Bühne der dmexco erwies sich vor allem die noch junge "Motion Hall" in ihrem zweiten Jahr als 'place to be' für meist unterhaltsame Screenings der Video-Vermarkter. Als YouTube, Disney oder die "Bild"-Gruppe dort präsentierten, war kein freier Platz mehr zu ergattern. Die RTL Group nutzte ihr von Co-CEO Bert Habets launig moderiertes Screening, um ihren "Total Video Marketplace" einzuführen. Dieses europaweite Angebot des internationalen Vermarkters RTL AdConnect bündelt das digitale Inventar der TV-Gruppe und besteht aus drei Komponenten: "RTL AdPremium" umfasst die VoD-Plattformen der Sender und Partner wie ITV oder RAI, "RTL AdEx" das programmatische Inventar von SpotX und Smartclip, "RTL AdAffinity" die YouTube-Kanäle von Divimove, StyleHaul oder BroadbandTV.

SevenOne Media© SevenOne Media
ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media wiederum gab eine Daten-Kooperation mit der Retail Media Group (RMG), einer Tochter der Metro-Abspaltung Ceconomy, bekannt. Im Zuge der Kooperation modelliert die RMG Zielgruppensegmente, die von SevenOne im Zusammenspiel mit eigenen Daten für Werbekampagnen genutzt werden können. Als Datenbasis dienen pseudonymisierte Kunden- und Transaktionsdaten aus dem Handelspartner-Netzwerk der RMG, zu dem MediaMarkt, Saturn, Real oder Thalia gehören. SevenOne Media kann mit diesem Targeting-Produkt der Werbewirtschaft eine Zielgruppenansprache nach Konsumverhalten anbieten. "In Verbindung mit der hervorragenden Umfeldqualität der von uns vermarkteten Plattformen setzen wir so auch ein Gegengewicht zu den Digital-Giants. Und das nach den Richtlinien des deutschen Datenschutzes", so Se.venOne-Geschäftsführer Jens Mittnacht.

Omnicom Media Group Germany© OMG
Wie "Wall Street Journal" und "Campaign" berichten, steht Florian Adamski, Deutschland-Chef der Omnicom Media Group, vor einem bedeutsamen Aufstieg. Demnach soll er Anfang 2018 CEO der Media-Agentur OMD Worldwide werden und in dieser Funktion dem bisherigen globalen Chef Mainardo de Nardis nachfolgen. Dazu zieht Adamski von Düsseldorf nach London ins neue Agentur-Headquarter. Bisher wurde OMD von New York aus geführt. De Nardis übernimmt einen Posten als Executive Vice Chairman. Gleichzeitig wird Colin Gottlieb, CEO der Omnicom Media Group EMEA, zusätzlich Chairman von OMD Worldwide. Zu den globalen Top-Kunden der Agentur zählen Apple, Disney und McDonald's. Adamski, der 2015 an die Spitze der deutschen OMG gerückt war, hat die Personalie – für deutsche Agenturmanager immer noch eine Rarität – den Kollegen von "Horizont" inzwischen bestätigt.