"Die Medienlandschaft verändert sich mit jedem Augenschlag, ganz so wie die Welt um uns herum", stellte NAB-Präsident Gordon Smith bei seiner Rede zur Eröffnung vor einigen hundert Fachgästen am Montagmorgen in Las Vegas fest. Eines würde Technologie aber nie ändern: Das Verhältnis von Sendern zum Zuschauer, welches in den USA durch das Netz von Lokalsendern über Jahrzehnte noch einmal deutlich intensiver entwickelt wurde als es sich im deutschen Fernsehmarkt je entwickeln konnte. 286 Millionen US-Amerikaner schalten laut neuester Erhebung jede Woche entweder Radio und Fernsehen ein.

Dieser enormen Zielgruppe schulde man die Verteidigung des ersten Verfassungszusatzes der Vereinigten Staaten und die Verteidigung der Meinungsfreiheit. Es sei an den Medien, die Fackel der Freiheit; die Fackel der Integrität hoch zu halten und die politische Elite zu erden. "Wir müssen auf der Suche nach der Wahrheit bleiben und die Mächtigen immer wieder damit konfrontieren", so Smith mit einem mehr als deutlichen Wink nach Washington an die Regierung von US-Präsident Donald Trump. So viel Politik war selten in den sonst eher harmlosen Eröffnungsveranstaltungen der NAB Show in Vegas.

Doch nicht nur hier spürt man ein Statement. Wenige Stunden später zeichnet der Verband von  US-Fernseh- und Radiosendern auf der gleichen Bühne des großen Ballsaals zwei Frauen für Ihre Verdienste um das amerikanische Fernsehen aus: Schauspielerin America Ferrera ("Ugly Betty", "Superstore") und Journalistin Maria Elena Salinas vom spanischsprachigen US-Sender Univision. Neben ihren ganz individuellen Leistungen eint die beiden Preisträgerinnen ihr Engagement für die Integration von Zuwanderern - gerade in Zeiten von Spaltung durch Rhetorik und Handlungen von US-Präsident Donald Trump. Ohne dass einmal der Name Trump fällt, machen beide dies auch in ihren Dankesreden deutlich.