Grafik: DWDL; Logo: NBC UniversalEine Woche nach der angekündigten Klage von Viacom gegen YouTube wegen der Verletzung des Urheberrechts in über 1,5 Milliarden Fällen durch unerlaubte Verbreitung von Videos u.a. der Viacom-Töchter MTV und Comedy Central, kommt die nächste Meldung, die für Wirbel im Web sorgen wird. Die zwei US-Medienriesen NBC Universal und News Corp. wollen in diesem Sommer die weltgrößte kostenlose Videoplattform im Internet launchen, die mit TV- und Kino-Content den bislang User Generated Content-geprägten Videoportalen den Rang ablaufen soll. In New York ließen Jeff Zucker, CEO von NBC Universal und Peter Chernin, COO von News Corp. am Donnerstag die Bombe platzen.

Gleich vom Start weg soll das Portal tausende Programmstunden bieten, die von mindestens einem Dutzend TV-Sender und zwei Filmstudios zugeliefert werden. Mit weiteren Firmen sei man im Gespräch. Zum Start sollen in jedem Fall vollständige Episoden der Serien "Heroes", "24", "House", "My Name Is Earl", "Saturday Night Live", "Friday Night Lights", "The Riches", "30 Rock", "The Simpsons", "The Tonight Show", "Prison Break", "Are You Smarter than a 5th Grader" und "Top Chef" bereit stehen. Im Bereich der Hollywood-Spielfilme werden Filme wie "Borat", "Little Miss Sunshine", "Devil Wears Prada" und "The Bourne Identity" versprochen.


Die technischen Voraussetzungen zum Abruf der Videos sind noch nicht bekannt. Klar ist aber, dass nur Internet-User aus den USA auf das Angebot zugreifen können sollen. Ähnliche Beschränkungen haben einige TV-Sender in den USA bereits heute auf ihren Websites. Finanziert werden soll das Portal über Werbung die entweder vor oder als Unterbrecherwerbung während der Sendung gezeigt wird. Nähere Angaben dazu wurden am Donnerstag noch nicht getätigt. Als Partner des neuen Videoportals, das noch keinen Namen hat, haben NBC Universal und News Corp. mit AOL, MSN, MySpace und Yahoo! namhafte Distributionspartner an Bord geholt. Das Videoportal soll aber nach dem Start auch weiteren Partner offenstehen.
 
"Das ist ein Wendepunkt für Videoangebote im Internet", sagte News Corp.-COO Chernin in New York. Zum Start erreiche man mit den bereits gewonnenen Partnern rund 96 Prozent aller US-Surfer mit Breitband-Anschluss. In Anspielung auf die meist von Privatusern gemachten Videos bei YouTube und Co. ergänzt Chernin: "Und zum ersten Mal erhalten die Internetznutzer was sie wollen - professionell produzierte Inhalte auf den Seiten, die sie kennen." Die neue, noch namenlose Firma wird den Angaben zufolge in New York und Los Angeles beheimatet sein. Das Management übernehmen Vertreter von NBC-Universal und News Corp.. An der Spitze sitzt NBC Universal-Digital-Chef George Kliavkoff.