Foto: RTLDie deutsche Serie - das ist mit ganz wenigen Ausnahmen in den vergangenen Jahren ein ganz dunkles Kapitel im deutschen Fernsehen. Allein in den letzten Wochen ereilte zahlreiche Produktionen wieder das Aus. Sat.1 trennte sich nach miserablen Quoten von "Deadline" und "R.I.S.", RTL nahm die Serie "Die Anwälte" schon nach einer Folge wieder aus dem Programm. Bei "Post Mortem", das schon in Staffel 1 mit massivem Zuschauerschwund zu kämpfen hatte, hielt RTL trotz mieser Quoten tapfer durch.

Doch auch für Hannes Jaenicke und sein Team ist das Aus nun besiegelt. Ein RTL-Sprecher bestätigte gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de, dass es keine dritte Staffel geben wird. Überraschend kommt die Entscheidung nicht: Keine der acht Folgen der zweiten Staffel lag auch nur in der Nähe des Senderschnitts. Somit ist also auch die nächste deutsche Serienhoffnung endgültig gescheitert.

Doch trotz Flops in Serie gibt man bei den Sendern noch nicht auf. Sat.1 kündigte für den Herbst die beiden Krankenhaus-Serien "Dr. med. Molly" und "Charité - Berlin Mitte" an und auch RTL hat noch ein paar deutsche Serien auf Lager - wobei zumindest eine aber inzwischen auch langsam Staub schon Staub ansetzt: "Die Gerichtsmedizinerin" mit Lisa Fitz in der Hauptrolle.

Foto: RTLDie zweite, acht Folgen umfassende Staffel der Serie wurde schon Anfang des vergangenen Jahres fertig produziert und liegt seitdem im Archiv des Kölner Senders. Auf Nachfrage von DWDL.de bestätigt man bei RTL aber, dass die Serie in diesem Jahr womöglich doch noch auf den Bildschirm kommen soll. So gebe es derzeit Überlegungen, sie im Sommer einzusetzen - entschieden ist aber bislang noch nichts. Ob aber die "Gerichtsmedizinerin" der deutschen Serie wieder auf die Beine helfen kann, ist fraglich. Die erste, nur vier Folgen umfassende Staffel erzielte trotz Einbettung in den erfolgreichen Serien-Dienstag nur Quoten im Senderschnitt - mit fallender Tendenz. Immerhin: Heute wäre das Erreichen des Senderschnitts bereits ein Erfolg - doch noch einmal wird die Serie wohl keine Chance am Dienstagabend bekommen.

Größere Hoffnungen dürften bei RTL da schon auf zwei anderen Serien ruhen. Von seinen zahlreichen produzierten Piloten schickte RTL immerhin zwei in Serie: "Doctor's Diary" und "Die 25. Stunde". "Doctor's Diary" beschreibt RTL als "humorvolle Medical-Serie mit Screwball-Elementen". In der Hauptrolle ist Diana Amft als Klinikärztin Dr. med. Gretchen Haase zu sehen, die kurz vor ihrer Hochzeit betrogen wird und zu ihren Eltern zurückkehrt. Haase gerät in eine romantische Dreiecksgeschichte mit zwei Kollegen und trudelt "humorvoll und selbstironisch durch Familienstress, Liebeskummer, Diäten und OPs". Produziert wird die Serie von der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft.

Die zweite neue Serie ist "Die 25. Stunde", eine "Familienserie mit Mystery-Elementen". Claudia Michelsen spielt darin die Tageszeitungsreporterin Sarah Eichhorn, die in Trennung lebt und Mutter eines zehnjährigen Sohnes ist. Eines Tages stellt sie fest, dass sie in "Momenten größter emotionaler Erregung" durch ein Zeittor um eine Stunde in die Vergangenheit reisen kann. Das befähigt sie zum Beispiel, Leben zu retten - was ihr eigenes Leben aber verkompliziert, so RTL in der Beschreibung der Serie. Verantwortliche Produktionsfirma ist hier Studio Hamburg.

Starten sollen beide Serien "spätestens im Herbst", wie es bei RTL heißt. Von den zahlreichen weiteren Piloten wie "Gottes Alltag", "Assistenzärzte" oder "Exitus" wurde bislang kein weiterer in Serie geschickt - was aber nicht heißt, dass man an einigen der Projekte nicht noch weiter festhalte, wie ein RTL-Sprecher gegenüber DWDL.de betont. Doch allzu bald wird man von diesen in jedem Fall nichts sehen.

Einstweilen hält bei RTL nun zunächst wieder "Alarm für Cobra 11" das Fähnchen der deutschen Serie hoch. Am Donnerstag beginnt die neue Staffel. Die Action-Serie ist die letzte deutsche Serie im Privatfernsehen, die sich dem Abwärtstrend bislang entziehen konnte. Zudem wird RTL die restlichen "Im Namen des Gesetzes"-Folgen am späten Donnerstagabend wegsenden. Kaum anzunehmen, dass man für diesen Sendeplatz noch einmal weitere Episoden produzieren lässt.