Oliver Pocher"Ich bin ja jemand, der gerne hilft. Das habe ich bei ‚Schmidt & Pocher‘ getan, jetzt ist Sat.1 dran. Ich bin immer dort, wo Not am Mann ist", erklärt Oliver Pocher am Dienstag den Journalisten bei der Pressekonferenz zu seiner neuen Sat.1-Show. Nach dem Sommer-Format "Sportfreunde Pocher" ist die eigene "Oliver Pocher Show" sein zweites Format bei Sat.1. Die Erwartungen sind hoch, doch Pocher gibt sich ganz gelassen und bescheiden: "Wir halten es da wie die SPD: Wir sind mit 23 Prozent zufrieden." Das Gelächter im Journalisten-Publikum war laut zu vernehmen. Denn nach einer monatelangen Einkaufstour von Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten müssen sich die teuren Köpfe und neuen Formate jetzt auch bewähren.

Bislang lief der Saison-Start für Sat.1 alles andere als gut. Der Polittalk mit Stefan Aust und Sabine Christiansen scheiterte, das Promi-Magazin "Stars & Stories" läuft nicht gut, der Dokusoap-Montag wurde wieder abgesetzt und selbst die exklusiven Fußball-Rechte haben dem Sender bislang zwar gute aber noch keine berauschenden Einschaltquoten geliefert. Und dann auch noch "Yes we can dance". Die live produzierte Comedy-Tanzshow mit Kai Pflaume geht am Freitagabend derzeit völlig unter, was Pocher mit Humor nimmt obwohl er direkt im Anschluss an die Pflaume-Show auf Sendung geht. "Ich empfinde den Freitag ehrlich gesagt als Herausforderung, bei dem was bei Sat.1 da momentan läuft. Aber ich glaube wenn die Leute etwas sehen wollen, dann schalten sie auch dafür ein", macht sich Pocher Mut.
 

 
Die Oliver Pocher ShowSeine Sendung werde eine klassische LateNight-Show, wenn auch schon um 22.15 Uhr. Die in den meisten Fällen um 18 Uhr aufgezeichnete Sendung aus dem ehemaligen Kino besteht aus StandUp und Einspielern. Es spielt eine reine Frauen-Band ("Es war schwer, Frauen zu finden, die einigermaßen gut aussehen und auch noch ein Instrument spielen können") und natürlich kommen Gäste. Da freut sich Pocher auf jeden - außer auf Harald Schmidt, den er nicht einladen will. "Warum sollte ich?", fragt Pocher. "Ich will mir die Quote nicht kaputt machen." In seiner ersten Sendung gibt Gast Johannes B. Kerner seinen Einstand bei Sat.1 und für die Musik sorgt Superstar Shakira. Schadenfreude hört man, wenn Pocher über seine vier Meter hohe Showtreppe spricht - die steilste Showtreppe im deutschen Fernsehen sieht beinahe gefährlich aus. "Da können wir auch Karrieren beenden", kommentiert er trocken.

Für Einspieler in der ersten Sendung war er auf dem Oktoberfest und gemeinsam mit seinem Vater beim Deutschen Fernsehpreis unterwegs. Auch in den Trailern spielt Pochers Vater mit. Ist er sein neuer Sidekick? "Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht", so Pocher auf DWDL.de-Nachfrage. "Von meiner Seite aus kann er gerne öfter mal vorbei schauen." In der ersten Sendung am Freitag wird er aber in jedem Fall zu Gast sein. "Bevor er Hartz IV bekommt, haben wir gesagt, er soll sich hier ein bisschen mit reinsetzen und die Medienbranche kennenlernen." Ein weiteres Element der neuen Sendung, die Rubrik "Pochers Auftrag", erinnert stark an seine frühere ProSieben-Show "Rent a Pocher". Für Pocher gibt es dabei keine Grenzen. "Ich gebe sogar Pressekonferenzen bei N24. Ich mache alles um dabei zu sein", sagt Pocher.