Der Axel Springer-Verlag hat einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" dementiert, wonach man Interesse am Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Axel Springer sich an ProSiebenSat.1 beteiligt, war noch nie so gering wie heute", ließ der Verlag am Dienstag mitteilen.

Die "SZ" hatte zuvor aus Verhandlungskreisen mit den Worten "Es gibt durchaus Interesse bei Springer" zitiert. Als möglich gilt dem Bericht zufolge offenbar auch eine Beteiligung mit nur 25 Prozent, die vor allem das strenge Kartellamt beruhigen könnte. Das hatte Springer bereits vor sechs Jahren die vollständige Übernahme von ProSiebenSat.1 untersagt.

 

Damals war auch von Seiten der Politik Kritik an den Plänen aufgekommen. Dementsprechend würden der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfer und Christoph Keese, Geschäftsführer Public Affairs bei Springer, bereits sei einem Jahr "sensible Gespräche mit Medienpolitikern" führen. Doch auch wenn Springer nicht bei ProSiebenSat.1 einsteigen würde, müssen sich die verkaufswilligen Finanzinvestoren KKR und Permira wohl keine Sorgen machen: Angeblich soll auch Rupert Murdochs News Corp. Interesse an einem Kauf haben.

Mehr zum Thema

Ein anderes Vorhaben ist dagegen inzwischen unter Dach und Fach: Das geänderte öffentliche Angebot von Axel Springer für alle ausstehenden Aktien an dem französischen Immobilienportal SeLoger war erfolgreich. Der Verlag und SeLoger hatten am Mitte Januar ein geändertes freundliches öffentliches Angebot zu einem Angebotspreis von 38,05 Euro in bar je Aktie vereinbart - nun hält Springer 74,2 Prozent an dem Unternehmen.