Wie sieht der Alltag der Menschen in Deutschland eigentlich wirklich aus? Dieser Frage widmete sich der RBB vor gut drei Jahren, als 80 Drehteams ausschwirrten, um einen Tag lang das Leben in den unterschiedlichsten Bezirken Berlins einzufangen - und das 24 Stunden lang. Ausgestrahlt wurde auf den Tag genau ein Jahr später. Nun will der NDR einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" zufolge mit der Dokumentation "Der Tag der Norddeutschen" eine Antwort auf die Frage finden, wie konkret das Leben und Arbeiten der Norddeutschen ausschaut. Am 11. Mai 2012 sollen demnach 100 Kamerateams im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks 100 Menschen für einen Tag begleiten.

"Der Tag der Norddeutschen" beginnt um 6 Uhr morgens und endet nicht wie in Berlin nach 24, sondern schon nach 18 Stunden, um 24 Uhr. Am Ende des Zeitdokuments soll durch die Vielfalt der Protagonisten ein repräsentatives Bild des Norddeutschen stehen - ein Spiel mit Klischees, die be- oder entkräftet werden sollen, wie dies bei regionalen Sujets üblich ist. Um dies zu gewährleisten, nimmt der NDR ab Mitte November online Bewerbungen an, so dass jeder Teil des Projekts werden kann. Nach einer Vorauswahl werden die endgültigen 100 Teilnehmer durch eine Internetabstimmung bestimmt.

Ein Teilnehmer ist bereits fix - wie auch sein Tagesprogramm. Der Musikproduzent Mousse T. wird am 11. Mai 2012 auf dem Expo-Gelände den Soundtrack für die Dokumentation komponieren. Wer sich so in den anderen 1782 Stunden Filmmaterial wiederfinden wird, die auf 18 Stunden Fernsehzeit heruntergebrochen werden müssen, wird sich bei der Ausstrahlung zeigen, die laut "HAZ" für den 12. November 2012 geplant ist - anders als bei "24 h Berlin" will man also kein ganzes Jahr damit warten.

Verantwortlich für die Umsetzung ist die TV Plus Fernsehproduktion, finanzielle Unterstützung erfährt das Projekt von den Filmförderer der Nordmedia. Verantwortung für die Dramaturgie wird die Filmemacherin und Fotografin Franziska Stünkel übernehmen.