Es sind zwei kleine Sätze für die Nachrichtensprecherinnen und -sprecher, aber für ein so starres Format ist es schon ein bemerkenswerter Satz, den die "Tagesschau" da Anfang der Woche gemacht hat. Seit dem Start im Jahr 1952 kommt die Sendung wie eine amtliche Verkündung der Nachrichtenlage daher. Um jeden Anschein der Unseriosität zu vermeiden, schienen persönliche Worte bislang undenkbar. Doch seit Montag dürfen die Sprecherinnen und Sprecher nun die Zuschauer zumindest ordentlich begrüßen und auch verabschieden.

Das klassische "Guten Abend, meine Damen und Herren" wurde durch den Zusatz "Ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'" ergänzt. Am Ende der Sendung wich das unpersönliche "Wir melden uns wieder mit den Tagesthemen um 22:45 Uhr, darin (...)" ebenfalls etwas lockereren Worten inklusive persönlicher Verabschiedung. Am Dienstag hieß es beispielsweise "Um 22:15 Uhr begrüßt Sie Ingo Zamperoni zu den 'Tagesthemen'. Wir berichten über (...). Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend."

Thomas Hinrichs, 2. Chefredakteur von ARD-aktuell, erklärt dazu gegenüber DWDL.de: "Von Zeit zu Zeit überprüfen wir unsere Standardformulierungen. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass die 'Tagesschau' am Anfang und am Ende noch zuschauerfreundlicher gestaltet werden kann. Da uns an guten Umgangsformen gelegen ist, haben wir vorsichtige Veränderungen vorgenommen. Das ändert selbstverständlich nichts an der generellen Ausrichtung, bei der Seriosität und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen. Deswegen laufen wir auch keinen Moden hinterher, im Gegenteil."