Die letzte Hoffnung der Beschäftigten in der Druckerei der "Frankfurter Rundschau" hat sich zerschlagen: Das Angebot des türkischen Medienhauses Estetik Yayincilik, der neben der Zeitung auch die Druckerei mit verringerter Personalstärke weiterführen wollte, wurde vom Gläubigerausschuss als "nicht ausreichend" abgelehnt, wie Insolvenzverwalter Frank Schmitt der Belegschaft in einem Rundschreiben mitteilte.

Damit ist nunnur noch die "FAZ" als möglicher Käufer der "Frankfurter Rundschau" im Rennen. Sie hat aber kein Interesse an einer Fortführung der Druckerei. Ob sie überhaupt zum Zuge kommen kann, hängt jetzt von der Entscheidung des Kartellamts ab. Die Ablehnung des türkischen Investors war aber Voraussetzung dafür, dass eine Genehmigung überhaupt in Frage kommt. Da die FAZIT-Stiftung, die auch die "FAZ" und die "Frankfurter Neue Presse" herausgibt, nach einer Übernahme der "FR" ein Monopol auf dem Frankfurter Zeitungsmarkt besitzt, müssen die Voraussetzungen für eine Sanierungsfusion vorliegen. Sprich: Es darf kein alternativer Käufer bereitstehen, sodass die "FR" im Falle einer Untersagung geschlossen und die Marktanteile damit ohnehin dem Konkurrenten zufallen würden. Die "FAZ" will offenbar nur 28 der 450 Mitarbeiter übernehmen.