Liberty Global will damit dem britischen Mobilfunk-Konzern Vodafone zuvorkommen, der seit vielen Jahren immer mal wieder mehr oder weniger ernst an einer Akquisition von KDG interessiert ist. Im Februar empfand das "Manager Magazin" es als exklusive Info von erneuten Vodafone-Plänen zu berichten, die bislang jedoch nicht konkreter geworden sind als die jahrelangen Gerüchte. "Wegen des Medienwirbels hat der Mobilfunker den Prozess seither aber gedrosselt" behauptet man kurzerhand. Entsprechend mit Vorsicht zu genießen ist auch die "Manager Magazin"-Information über das Liberty Global-Interesse.



Eine Unternehmenssprecherin will die Gerüchte nicht kommentieren. Man sei aber der Meinung, "dass Konsolidierungen auf dem stark fragmentierten deutschen Kabelmarkt notwendig sind". Eine interessante These, da bei einer Übernahme der KDG durch Liberty Global - also Unitymedia - im Grunde wieder ein Monopolist entsteht, der ursprünglich mit der Privatisierung der Kabelnetze verhindert werden sollte. Deswegen ist es auch höchst unwahrscheinlich, dass das Bundeskartellamt einem solchen Deal zustimmen würde.

Es gibt nur eine kleine Hoffnung seitens Liberty Global, berichtet das "Manager Magazin": Im Februar haben sich die Kartellwächter gegen die Übernahme des Rivalen Tele Columbus durch KDG gestellt. Weil Tele Columbus nun unabhängig bleibt, sei auch der Wettbewerb intakt, wenn Unitymedia, Kabel BW und KDG fusionierten. So wolle der US-Konzern gegenüber den Marktwächtern nun argumentieren.