Seit Sat.1 durch ein Gerichtsurteil aufgrund eines fehlerhaften Vergabeverfahrens vorübergehend von der Pflicht freigestellt wurde, den unabhängigen Drittanbietern festgelegte Sendeplätze bereitstellen zu müssen, sind "Planetopia" und "Weck up" komplett aus dem Programm verbannt worden. Die halbstündigen Reportagen, bei denen sich "Spiegel TV" und "Focus TV" abwechseln, blieben hingegen im Programm - wenn auch auf einem schlechteren Sendeplatz. Statt montags gegen 23 Uhr finden sich die Reportagen nun Mittwochs nach Mitternacht wieder.

Nachdem in den letzten Monaten Focus TV die Reportagen geliefert hatte, startet an diesem Mittwoch nun die "Spiegel TV Reportage" in eine neue Staffel - und es hat sich einiges geändert. So gibt es nicht nur einen neuen Vorspann, für den der Rapper Kontra K. die Musik zum Thema "Ich mal die Welt, wie sie mir gefällt" liefert, auch das inhaltiche Konzept wurde überarbeitet. Der Globalisierung und Beschleunigung der Welt setzt Spiegel TV dieses Konzept entgegen: "Die neue Staffel wird den Geschichten wieder die Zeit und den Raum geben, den sie brauchen. Nicht atemlose Aktualität ist das Ziel, sondern aufwendig recherchierter Hintergrund. Nicht Ferne ist das Thema, sondern die fremde Welt im eigenen Land." Steffen Haug, Chefredakteur von Spiegel TV, erklärt: "Im Mittelpunkt unserer Reportagen stehen Menschen, die dem Land durch ihre Kunst, ihre Arbeit, ihrem Erfolg ein Gesicht geben. Oder deren Schicksal etwas erzählt über die deutsche Realität 2015."

Jeder Monat wird künftig einem bestimmten Schwerpunkt gewidmet, sodass jeweils vier Filme sich mit einem gemeinsamen Oberthema widmen. Jede Reportage steht zwar für sich, in ihrer Gesamtheit sollen sie aber ein "umfassendes und facettenreiches Bild deutscher Wirklichkeit" ergeben. Den Anfang macht die Reihe "Vier Viertel Deutschland". Gezeigt wird der Alltag in vier exponierten, deutschen Stadtteilen und wie radikal sich das Leben dort im Moment verändert. So geht es um die Eroberung des Hamburger Schanzenviertels durch Hipster, die Arbeit von Polizisten in "Kölns härtestem Hochhausghetto", das Frankfurter Rotlichtviertel und die Düsseldorfer Kö, deren Glanz "langsam stumpf" werde. Im Februar werden deutsche Bands backstage begleitet. Und im März geht es einen ganzen Monat lang um Wolfgang Joop.