Der SWR Fernsehen wird anlässlich der im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahl in Baden-Württemberg keinen TV-Dreikampf mit den Spitzenkandidaten ausstrahlen. Grund für die Entscheidung des Senders ist die offizielle Absage des CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf. "Wir bedauern dies, müssen diese Entscheidung aber akzeptieren", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid haben bislang noch nicht auf die Einladung reagiert.

Die Ausstrahlung der Sendung war für den 2. März 2016 geplant. Ähnlich wie bei der ARD-"Wahlarena" vor der Bundestagswahl sollten die drei Kandidaten nacheinander jeweils etwa 30 Minuten lang Fragen aus dem Publikum beantworten - ein Schlagabtausch wie in einem klassischen Duell war nicht geplant. "Aus unserer Sicht wäre die so geplante Sendung das journalistisch schlüssige Konzept gewesen", so SWR-Landessenderdirektorin Stefanie Schneider. "Alle drei Kandidaten hätten nacheinander gleichberechtigt zu den zentralen Themen Stellung beziehen können. Ohne den Spitzenkandidaten der stärksten Partei im Landtag macht eine solche Sendung für uns aber keinen Sinn."

Aufgrund der Wahlergebnisse der vergangenen Landtagswahl, bei der die CDU 39,0 Prozent, die Grünen 24,2 Prozent und die SPD 23,1 Prozent der Stimmen erhalten hatten, wäre ein klassisches TV-Duell für den SWR aus rechtlichen und journalistischen Gesichtspunkten keine Option, erklärte der SWR. Aber auch ohne den Dreikampf verspricht der Sender "ein breites Angebot an Sondersendungen" zur Wahl. Dazu gehört unter anderen eine halbstündige Reihe, die dem Publikum die Gelegenheit bietet, die jeweiligen Spitzenkandidaten und ihre Positionen kennenzulernen - "in einer locker-informativen Weise", wie es heißt. Los geht es ab dem 22. Februar. Daneben ist eine halbstündige Wahlreportage über die Wahlkämpfe der Parteien vorgesehen.