Die Hoffnungen waren groß - der Schock über die ersten "Mila"-Quoten aber vermutlich noch größer. Inzwischen hat die neue Sat.1-Vorabendserie mit Susan Sideropoulos in der Hauptrolle sogar noch weiter an Boden verloren: Rund jeder vierte Zuschauer kam dem Sender seit der massiv beworbenen Premiere am Montag abhanden, am Mittwoch lag der Marktanteil bei nur noch 5,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

Klar, dass in Unterföhring nun bereits über einen Notfall-Plan gesprochen wird. Noch will man bei Sat.1 aber die Hoffnung nicht aufgeben - und stattdessen den so häufig geforderten langen Atem unter Beweis stellen. "Die Etablierung einer täglichen Serie braucht Zeit. Daily Soap ist Marathon, kein Sprint", sagte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt am Donnerstag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de und übte sich trotz der völlig ernüchternden Quoten-Entwicklung der ersten Tage in vorsichtigem Optimismus: "Wir sind zuversichtlich, dass die Zuschauer sich noch für 'Mila' begeistern werden."

Um die Serie doch noch zum Erfolg zu führen, setzt Sat.1 kurzfristig auch auf die Unterstützung durch die kleine Schwester Sixx, wo "Mila" bereits von diesem Wochenende an ebenfalls ausgestrahlt wird: Fortan bietet der Frauensender seinen Zuschauerinnen die Möglichkeit, jeweils samstags ab etwa 8:45 Uhr noch einmal alle Folgen der Woche am Stück zu sehen, wie der Sender gegenüber DWDL.de bestätigte. Ob das reicht, um ausreichend viele Fans für die tägliche Sat.1-Ausstrahlung zu gewinnen, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Dass sich ein langer Atem lohnen kann, zeigte einst etwa "Berlin - Tag & Nacht", das nach schlechtem Start inzwischen zum echten Dauerbrenner für RTL II geworden ist - und erst am Mittwoch einen beinahe doppelt so hohen Marktanteil wie "Mila" verzeichnete. Sat.1 hat im Daily-Bereich übrigens bereits ähnliche Erfahrungen gemacht: Auch "Anna und die Liebe" startete einst nicht wie erhofft, entwickelte sich nach einem Sendeplatz-Wechsel und einigen Monaten Wartezeit dann aber doch noch zum Erfolg - allerdings bewegte sich die Telenovela damals zum Auftakt bereits bei mehr als elf Prozent und damit auf einer ganz anderen Flughöhe als "Mila".

Steigende Quoten sind jedenfalls dringend nötig - auch mit Blick auf das Magazin "Unser Tag", das am Mittwoch mit nur noch 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig chancenlos blieb. Die Sendung steht momentan aber offenbar ebenfalls nicht zur Debatte.

Mehr zum Thema