Etwas mehr als zwei Jahre nach ihrem Start ist Schluss mit der "Wochenwebschau". Seit August 2013 produzierte die Mannschaft der "Digitalen Garage" von Radio Bremen die siebenminütige Sendung, in der wöchentlich über die vermeintlich wichtigsten Themen aus dem Netz berichtet wurde. Zum Jahresende wird das Projekt nun allerdings eingestellt, wie der Sender am Freitag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte. In den sozialen Netzwerken wurde inzwischen auch ein Video verbreitet, das einen Redakteur beim Schrauben am Format zeigt - ergänzt durch die Worte: "Da müssen wir nochmal ran."

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Ein durchschlagender Erfolg war die "Wochenwebschau" nicht, zumindest wenn man die Followerzahlen bei Twitter und Facebook als Maßstab nimmt. Seit Anfang 2012 konnten die "Wochenwebschau" und das Vorgänger-Projekt "Tageswebschau" nicht mal 3.000 Twitter-Follower gewinnen, bei Facebook folgen der Sendung aktuell knapp 6.400 Menschen. Das Ende der "Wochenwebschau" begründet Radio Bremen allerdings nicht mit dem offenkundig geringen Interesse der Nutzer. Stattdessen verweist man auf das für Herbst kommenden Jahres geplante öffentlich-rechtliche Jugendangebot.

"Auf die Digitale Garage von Radio Bremen kommen im Zusammenhang mit dem Jungen Angebot von ARD und ZDF neue Aufgaben zu. Ziel sind neue Formate, die unter dem Dach des jungen öffentlich-rechtlichen Angebots realisiert werden sollen", erklärte Radio-Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch auf DWDL.de-Anfrage. "Zum Beispiel arbeitet die Digitale Garage an einem Personality-Format und an neuen Web-Dokus. Die Arbeit an diesen Konzepten ist parallel zur regelmäßigen Arbeit für die 'Wochenwebschau' und die ARD-Netzreportagen kaum zu leisten." Da die "Wochenwebschau" im Kern immer noch ein Fernsehformat sei, habe die Redaktion beschlossen, das Format auslaufen zu wollen. 

Die Arbeit der ARD-Netzreporter, die aus der "Wochenwebschau" heraus im ARD-"Morgenmagazin" und für "ARD aktuell" etabliert werden konnten, laufe jedoch unverändert weiter. Weyrauch: "Dass die Digitale Garage gebeten wurde, Formate für das Junge Angebot zu entwickeln, hält der Programmdirektor für eine verdiente Anerkennung der Entwicklungsarbeit der Garageros." Die "Wochenwebschau" war einst aus der "Tageswebschau" hervorgegangen, die das "Tagesgeschehen im Spiegel des Netzes" beleuchten und als Ergänzung zur klassischen "Tagesschau" verstanden werden sollte.

Die "Wochenwebschau" ist nun schon das zweite öffentlich-rechtliche Angebot, das sich vorwiegend an eine junge Zielgruppe richtet und zum Jahresende eingestellt wird. Erst kürzlich hatte der WDR bestätigt, sein Projekt "WDR 3sechzich" beenden zu wollen. Auch hier war es nur in sehr begrenztem Rahmen gelungen, Fans und Follower in den sozialen Netzwerken einzusammeln.