Foto: ProSiebenSAT.1Außer Spesen nix gewesen? Fast ein halbes Jahr dauerte der Übernahmeversuch der ProSiebenSat.1 Media AG durch den Springer Verlag. Während die einen die Vergrößerung der Meinungsmacht des "Bild"-Verlages fürchteten und die Übernahme auf jeden Fall verhindern wollten, sahen andere bei einem Scheitern der Übernahme noch größere Gefahren durch das Eindringen ausländischer Konzerne in den deutschen Medienmarkt heraufziehen.

Doch nun scheint vorerst offenbar nichts von beidem einzutreten. Nachdem Kartell- und Medienwächter die Übernahme durch Springer zu Fall gebracht hatten, standen die neuen Interessenten zwar Schlange, doch die Investoren um Haim Saban wollen ProSiebenSat.1 nun offenbar gar nicht mehr verkaufen. Saban bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Wall Street Journals".

Als Begründung hieß es, ProSiebenSat.1 entwickle sich extrem gut. Der Strategiewechsel sei eine Reaktion auf die Erholung der Konjunktur in Deutschland und die damit einhergehende Bereitschaft der Unternehmen, wieder verstärkt in Werbung zu investieren, hieß es. Die Entscheidung der Finanzinvestoren um Haim Saban sei daher einstimmig erfolgt.

Tatsächlich meldete ProSiebenSat.1 erst in der vorhergehenden Woche, dass der Jahresüberschuss um 65 Prozent auf 220,9 Millionen Euro gestiegen sei und auch beim Umsatz eine Steigerung um 8,4 Prozent erzielt werden konnte.