Netflix hat einen großen Fisch an Land gezogen: Die erfolgreiche TV-Produzentin Shonda Rhimes wird ihre langjährige Heimat ABC verlassen und mit ihrer Produktionsfirma Shondaland künftig neue Serien und Projekte für den Streamingdienst realisieren. Im Zuge dessen wird auch ihre langjährige Produzenten-Kollegin Betsy Beers zu Netflix wechseln. Die Rede ist von einer mehrjährigen Vereinbarung, auf die sich beide Seiten verständigt haben.

Shonda Rhimes galt bislang als Königin des Network-Fernsehens in den USA und prägte mit ihren Hit-Serien "Grey's Anatomy", "Private Practice", "Scandal" und "How to get away with Murder" die TV-Landschaft der vergangenen Jahre. Netflix-Chef Ted Sarandos findet große Worte für seinen prominenten Neuzugang: "Shonda Rhimes ist eine der größten Storyteller in der Geschichte des Fernsehens", sagte er und würdigte ihre Produktionen unter anderem als packend, herzzerreißend und tabubrechend. Sie kümmere sich leidenschaftlich um ihre Arbeit und sei im Herzen "eine echte Netflixerin".

Shonda Rhimes hat nun viel vor und lobt schon mal die Arbeitsbedingungen bei Netflix. "Ted bietet bei Netflix einen klaren, furchtlosen Raum für Kreative. Er hat verstanden, was ich suche - die Gelegenheit, eine lebendige Heimat für Autoren mit einer einzigartigen kreativen Freiheit und einer unmittelbaren globalen Reichweite zu schaffen, unterstützt durch das einzigartige Innovationsgefühl von Netflix", sagte Rhimes. "Die Zukunft von Shondaland besitzt bei Netflix unendliche Möglichkeiten." Ihre bisherigen ABC-Serien sollen auch weiter ausgestrahlt werden. "Ich hätte mir keine bessere Heimat für den Beginn meiner Karriere vorstellen können", sagte sie mit Blick auf den Sender, für den sie über viele Jahre weg tätig war. Nun sei man aber gespannt darauf, neue Shondaland-Geschichten mit Netflix umzusetzen, so Rhimes.

Im DWDL.de-Interview hatte Shonda Rhimes vor einem Jahr schon einmal über die Vorzüge des Network-Fernsehens gesprochen. "Ich liebe es, Serien für ein Network zu machen, weil es ein viel größeres Publikum erreicht", sagte sie damals. "Cable und VoD sind für ein Nischenpublikum, einen kleineren und ausgesuchteren Kreis. Ich schreibe sehr gerne für ein breites Publikum." Zugleich betonte sie, die wöchentliche Ausstrahlung von Serien zu lieben, "weil es einmal online dank Twitter und Facebook und auch am nächsten Morgen im Büro oder auf dem Schulhof die Möglichkeit gibt, sich darüber auszutauschen". So gesehen wird sie sich bei Netflix nun auf einige Veränderungen einstellen müssen.