Fides Krause-Brewer ist tot. Die ehemalige ZDF-Korrespondentin ist in der Nacht auf den 10. August verstorben, das hat der Sender nun bekanntgegeben. Krause-Brewer galt lange als Grande Dame des Wirtschaftsjournalismus in der Bonner Republik: Von 1962 bis 1986 berichtete sie als Korrespondentin für Wirtschafts- und Sozialpolitik für das ZDF aus dem Bonner Regierungsviertel und prägte damit maßgeblich die Berichterstattung des Senders während dieser Zeit. Krause-Brewer wurde 99 Jahre alt.


ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagt: "Mit Sachverstand und Selbstbewusstsein begegnete Fides Krause-Brewer den Politikern der noch jungen Bundesrepublik. Sie konnte erklären, wie die soziale Marktwirtschaft funktioniert und wurde für das Publikum zur glaubwürdigen Autorität unter den Bonner Berichterstattern."

Fides Krause-Brewer wurde am 1. August 1919 in München geboren und beschäftigte sich am Anfang ihrer journalistischen Karriere zunächst noch mit frauenpolitischen Themen. Ihr erstes Interview für den Bayerischen Rundfunk machte sie mit Luise Albertz aus Oberhausen, der damals einzigen Oberbürgermeisterin Deutschlands. 1962 wechselte die freie Mitarbeiterin verschiedener Hörfunksender zum ZDF und widmete sich hauptsächlich sozial- und wirtschaftspolitischen Themen. In ihrer Zeit in Bonn interviewte sie die wichtigsten Politiker dieser Ära – so unter anderem Konrad Adenauer, Helmut Schmidt und Helmut Kohl. 2011 erschien ihre Autobiografie "Journalistin ist man immer – Meine Erinnerungen an das 20. Jahrhundert".