Unter der Überschrift "Endstation Grabbeltisch" hat sich die Verbraucherzentrale NRW in dieser Woche kritisch mit den aus der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" bekannten Produkten auseinandergesetzt. "Wer am Morgen nach der Sendung in die Geschäfte läuft, findet - wie von Zauberhand - die gerade erst vorgestellten Ideen fix und fertig produziert in den Regalen", heißt es in der Mitteilung, und wer sofort zugreife, müsse seine Neugier oft mit hohen Preisen und auch Enttäuschungen bezahlen.

Die Preise erinnerten Verbraucherschützer "eher an Tiger, die als Bettvorleger landen", so der Tenor. Als Beispiel zieht die Verbraucherzentrale Preise heran, die im Laufe der Zeit deutlich gesunken seien. So habe ein Dreier-Set der Einbruchsicherung "Fensterschnapper" aus der vierten Staffel zuletzt nur noch knapp 20 Euro gekostet, während der UVP dagegen 119,99 Euro betragen hatte. Zudem sei es befremdlich, dass das Logo "Bekannt aus der Vox- Gründer-Show" auch auf in der Show durchgefallenen Produkten zu finden sei.

Eine Sprecherin von Dümmels Firme DS Produkte, wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Dass die Show fünf bis sechs Monate vorab aufgezeichnet wird, ist kein Geheimnis und deshalb halten wir es nicht für 'einen Trick' oder 'wie von Zauberhand' in den Handel gebracht. Der Verbraucher bekommt die Möglichkeit ein Produkt, welches er am Abend in der Sendung gesehen hat, direkt am nächsten Tag - wenn gewünscht ist - käuflich zu erwerben. Dass die Produkte dann in den Markt gebracht werden, ist nicht verwunderlich."

Auch "Löwe" Ralf Dümmel, der in der Show die meisten Deals machte, reagierte inzwischen selbst auf die Kritik. "Ich bin wahnsinnig enttäuscht, weil ich die Verbraucherzentrale für seriös gehalten habe", sagte er der "Rheinischen Post". Dass die Preise mitunter deutlich sinken, hält Dümmel für normal. "Willkommen in der Marktwirtschaft! Man sollte dort eigentlich wissen, dass der Verkaufspreis weder von einem Gründer noch von einem Löwen, geschweige denn einer Fernsehsendung, vorgeschrieben werden darf, weil das Kartellrecht ganz klar regelt, dass der Handel frei in seiner Preisgestaltung ist - es gibt ja schließlich auch einen Sommerschlussverkauf."

Und weiter: "Niemand macht ein Geheimnis daraus, dass es Produkte gibt, die nicht funktionieren. Soll man die Produkte in die Elbe kippen? Das ist doch geschäftlich völlig normal, dass man Waren auch mal reduziert." Inzwischen rudern aber auch die Verbraucherschützer zurück. Man wolle nicht vor "Löwen"-Produkten warnen oder ein negatives Bild vermitteln. Es sei nur darum gegangen, die Käufer vor einer zu schnellen Entscheidung zu warnen, sagte ein Sprecher gegenüber RTL. Statt direkt ins Regal zu greifen und die neuen Produkte mitzunehmen, solle man besser erstmal vergleichen, bevor man sich zum Kauf verführen lässt.