Wenige Tage vor Weihnachten hat die 14-köpfige Jury unter der Leitung des Produzenten Wolf Bauer die Nominierten in den Fiction-Kategorien des Deutschen Fernsehpreises bekanntgegeben. Dabei führt die Sky-Serie "Das Boot" die Liste mit gleich neun Nominierungen an, gefolgt von der ZDF-Serie "Bad Banks" mit sechs Nominierungen. Beide Serien treten zusammen mit der von TNT Serie stammenden Produktion "4 Blocks" in der Kategorie "Beste Drama-Serie" gegeneinander an. "4 Blocks" war 2018 neben "Babylon Berlin" einer der Abräumer des Jahres.

Auch hinsichtlich der Regie-Arbeit werden sich "Das Boot" und "Bad Banks" beim Fernsehpreis duellieren: Hier ist Andreas Prochaska ebenso nominiert wie Christian Schwochow, eine weitere Nominierung geht in diesem Segment an Viviane Andereggen für den ZDF-Film "Rufmord", der neben "Aufbruch in die Freiheit" (ZDF) und "Unser Kind" (ARD) zugleich als Bester Fernsehfilm dabei ist. Als "Bester Mehrteiler" treten "Gladbeck" (ARD), "Ku'damm 59" und "Der Staatsfeind" (Sat.1) gegeneinander an.

Spannend auch das Rennen um die beste Comedy-Serie: Hier darf mit "Arthurs Gesetz" eine weitere Turner-Serie auf eine Auszeichnung hoffen - sie muss sich mit "jerks" von ProSieben und Maxdome sowie dem "Tatortreiniger" messen lassen. "Der Tatortreiniger" ist darüber hinaus ein weiteres Mal nominiert: Autorin Mizzi Meyer erhielt in der Kategorie "Bestes Buch" neben den Autoren von "Bad Banks" und "Das Boot" noch eine persönliche Nominierung. "Arthurs Gesetz" ist wiederum auch in der Kategorie "Beste Ausstattung" noch einmal dabei.

Jeweils gleich fünf Nominierungen gibt es in den Schauspieler-Kategorien: Als Beste Schauspielerin sind Paula Beer und Désirée Nosbusch für "Bad Banks" sowie Vicky Krieps für "Das Boot", Anna Schudt für "Aufbruch in die Freiheit" sowie Rosalie Thomass für "Rufmord" nominiert. Auf eine Auszeichnung als Bester Schauspieler können Jonathan Berlin, Sascha Alexander Geršak, Alexander Scheer, Thomas Schmauser, Albrecht Schuch und Tom Wlaschiha hoffen.

Keine der neuen RTL-Serien nominiert

"Die Megatrends 'digitale Transformation' und 'Globalisierung' haben die Fernsehschaffenden 2018 endgültig vor neue Herausforderungen gestellt", sagte der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer. "Durch neue Player am Markt, die Vervielfältigung des Programmangebots und die zunehmende Fragmentierung des Zuschauermarktes ist nicht nur die Bandbreite des Erzählens größer geworden, auch die Ausdifferenzierung in den fiktionalen Genres hat deutlich an Qualität zugenommen."

Interessant ist allerdings, dass trotz neuer Player ausschließlich Formate aus dem klassischen Fernsehen nominiert wurden, sieht man mal von "jerks" ab, das Maxdome aber bekanntlich zusammen mit ProSieben umsetzte. Produktionen von Netflix oder Amazon sucht man vergebens. Ebenfalls auffällig: Ausgerechnet in dem Jahr, in dem RTL seine große Serien-Offensive ausruft, ist keine einzige Produktion des Kölner Senders unter den Fiction-Nominierten zu finden. Gleichzeitig fehlt auch die neue Vox-Serie "Milk & Honey" im Wettbewerb.

Bauer: "Der Trend zu hochwertigen Serien und horizontalem Erzählen hält weiterhin an, und die Anerkennung aus dem Ausland zeigt, dass deutsches Fernsehen auch international große Strahlkraft besitzt. Starke Frauenfiguren stehen dabei deutlich mehr im Mittelpunkt. Die Kreativen im Bereich Fernsehfilm, Mehrteiler und Serien haben 2018 für große Fernsehmomente gesorgt."

Wer den Deutschen Fernsehpreis letztlich gewinnen wird, entscheidet sich am Donnerstag, den 31. Januar 2019. Die Verleihung findet abends in den Düsseldorfer Rheinterrassen fest und wird von Barbara Schöneberger und Steffen Hallaschka präsentiert.

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