Knapp zwei Jahre ist es her, dass ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert sein Modell für eine "Medienordnung 4.0" vorstellte. Damit verbunden sei ein "Systemwechsel, damit die öffentliche Finanzierung sich nicht länger an der Institution fest macht, sondern am Inhalt", sagte Albert damals und forderte die Finanzierung sogenannter "Public-Service-Inhalte", also Inhalte, die gesellschaftlich relevant sind. 

In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat Albert jetzt noch etwas detaillierter ausgeführt, wie er sich das vorstellt - und zwar mittels eines Fonds. "Private Contentanbieter wie Fernsehunternehmen oder Hörfunksender sollten sich mit ihren Public-Value-Formaten bewerben können, so wie bei der deutschen Filmförderung oder der Journalisten-Stiftung in Nordrhein-Westfalen." Dabei schwebt dem ProSiebenSat.1-Vorstand eine finanzielle Ausstattung des Fonds zwischen 50 und 100 Millionen Euro vor.

Das sei günstig für den Mehrwert, den eine meinungsplurale Gesellschaft dafür erhalten, so Conrad Albert, der anders als noch vor zwei Jahren aber keine Beteiligung mehr am Rundfunkbeitrag fordert. "Um es klar zu sagen: Es geht mir nicht um neue Gebühren oder Steuern. Wir als Privatunternehmen wollen auch nichts von den acht Milliarden Euro Gebührengeldern, die ARD und ZDF erhalten."