Die linearen Reichweiten von The CW sind häufig im kaum noch messbaren Bereich bei Marktanteilen um 0,1 Prozent (Rating) bei den 18- bis 49-Jährigen - und trotzdem zeigt man sich beim mit Abstand jüngsten der US-Networks sehr zufrieden, weil die Nutzung über digitale Plattformen dort Zielgruppen-bedingt inzwischen der entscheidende Faktor ist - für den öffentlich allerdings nur bedingt offizielle Zahlen vorliegen. Zudem brachte in den vergangenen Jahren der (jetzt auslaufende) Milliarden-Deal mit Netflix, das bislang alle CW-Serien exklusiv und kurz nach TV-Ausstrahlung zum Streaming anbot, eine gewisse Unabhängigkeit vom täglichen Blick auf die Quote. 

Nur so ist es zu verstehen, dass The CW in diesem Jahr den einzigartigen Schritt ging und kurzerhand keine einzige Serie absetzte. Zwar verschwinden mit "Crazy Ex-Girlfriend", "iZombie" und "Jane the Virgin" trotzdem drei Serien aus dem Programm, ihr Ende war aber planmäßig mit der Bestellung einer Abschluss-Staffel besiegelt worden. Das gleiche Prozedere gibt es im kommenden Jahr bei "Arrow" und "Supernatural", zwei altgedienten Stützpfeilern von The CW. Die Macher erhalten damit die Möglichkeit, einen runden Abschluss zu finden, was Fans der Serie einen guten Ausstieg ermöglicht. Insofern macht The CW aus Zuschauersicht also einiges richtig.

Weil damit aber nur drei Serien aus dem Progamm genommen werden, kommen auch nur drei neue Serien hinzu. Diejenige, die den meisten Buzz erzeugt, ist dabei ohne Frage "Batwoman". The CW hat ja schon immer ein ausuferndes Angebot an Superhelden, das inzwischen aber immerhin zunehmend divers wird. Mit "Black Lightning" gibt's inzwischen ja einen schwarzen Superhelden und zur ersten Superheldin "Supergirl" gesellt sich nun auch noch "Batwoman" hinzu. Die beiden letztgenannten bilden künftig das Frauen-Power-Doppel am Sonntagabend, "Charmed" muss dafür diesen im vergangenen Jahr erstmals wieder besetzten Abend räumen und rückt auf den Freitag.

Mehr zum Thema

Die beiden anderen neuen Serien sind eher im Bereich der Teenager-Serien einzuordnen. Mit "Katy Keene" wird es ein weiteres "Rivardale"-Spinoff geben, das allerdings erst 2020 zum Einsatz kommt. Im Herbst läuft "Riverdale" hingegen zusammen mit dem Neuling "Nancy Drew", wo fünf Jugendliche Verdächtige in einem Mordfall sind und zusammen versuchen müssen, ihre Unschuld zu beweisen. Ansonsten wird im Programm kräftig umsortiert. "Arrow" etwa läuft in seiner letzten Staffel zusammen mit "The Flash", was den Dienstag zum stärksten CW-Abend machen dürfte. "All American" rückt auf den Montag, wo es gemeinsam mit "Black Lightning" zu sehen sein wird. Einmal mehr darf man sich unterdessen allerdings die Frage stellen, ob The CW nicht vielleicht besser in Berlanti-Network umbenannt werden sollte. Er bringt es auf sage und schreibe neun Serien im CW-Programm - das ist nun mehr als die Hälfte des gesamten Porfolios. Im Herbst werden der Montag, Dienstag und Sonntag komplett, der Mittwoch zur Hälfte mit seinen Serien bespielt.

  Mo Di Mi Do Fr So
20:00 All American
The Flash
Riverdale Supernatural
Charmed Batwoman
21:00 Black Lightning
Arrow Nancy Drew
Legacies
Dynasty
Supergirl

CW hat keine Serie abgesetzt. Planmäßig zu Ende gingen (bzw. gehen noch) aber "Crazy Ex-Girlfriend", "iZombie" und "Jane the Virgin"

Erst im weiteren Verlauf der Season startet "In the Dark", "Katy Keene", "Legends of Tomorrow", "Roswell, New Mexico".

Auf Seite 2: Die neuen Serien im Detail