Sollte Volker Herres am Donnerstagabend die "Carolin Kebekus Show" gesehen haben, dürfte sich der ARD-Programmdirektor höchstpersönlich angesprochen gefühlt haben. Zusammen mit Janin Ullmann knöpfte sich Carolin Kebekus nämlich das Interview vor, das Herres am vergangenen Wochenende der "Bild am Sonntag" gegeben hatte. "Wir haben da in der Tat ein Defizit", sagte Herres mit Blick auf die männliche Dominanz bei der Moderation von Unterhaltungsshows abseits der Comedy (DWDL.de berichtete).

Auf die Frage, welche Frau zur ARD-Unterhaltung passen könnte, gab sich der Programmdirektor regelrecht ratlos. "Mir fällt aktuell kein weibliches Pendant etwa zu Kai Pflaume ein, der die große Samstagabend-Show moderiert und mit seiner Empathie und Zugewandtheit so große Mehrheiten für sich begeistert", erklärte Herres. "Falls wir also jemanden übersehen haben, darf man sich gerne bei uns melden."

In den sozialen Netzwerken hagelte es daraufhin Kritik – und durch Carolin Kebekus hat es die Kritik nun sogar ins eigene Programm geschafft. "Du bist einer dieser Menschen, die es angeblich gar nicht gibt. Du bist Moderatorin... und eine Frau", sagte Kebekus zu ihrem Gast Janin Ullmann und ätzte, das "Frauenproblem" sehe eher nach einem Männerproblem aus. In drei im Teleshopping-Stil gehaltenen Werbespots waren Kebekus und Ullmann daraufhin als Vermittlerinnen weiblicher Moderatoren zu sehen. Diese seien quasi wie ein männlicher Moderator, "nur ohne Penis".

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Und auch sonst legten die beiden die Finger in die Wunde. "Sie haben eine Quizshow und Jörg Pilawa hat kurzfristig abgesagt? Sie brauchen irgendjemanden, der nicht Kai Pflaume ist? Sie haben jetzt erst gemerkt, dass Rudi Carrell schon gestorben ist?", wird in einem der Spots gefragt. In einem anderen heißt es: "Sie planen eine große Preisverleihung, aber Barbara Schöneberger moderiert schon eine andere Gala? Ihre Moderatoren kommen Ihnen irgendwie alle so merkwürdig gleich vor? Sie finden, nach 70 Jahren ist es einfach mal Zeit für was Neues und Verrücktes?"

Im dritten Spot werden Kebekus und Ullmann mit Blick auf eine Vielzahl an bereits existierenden Moderatorinnen schließlich noch etwas deutlicher. "Ich weiß nicht, in welchem abgedunkelten Bunker ihr die letzten Jahrzehnte gelebt habt, wenn ihr die nicht kennt", schimpfte Ullmann in Richtung der Programmverantwortlichen und Kebekus ergänzte: "Die moderieren euch eure Samstagabendsoße sowas von weg. Die haben das Publikum schneller gewonnen als ihr Eckart von Hirschhausen sagen könnt."