Weniger als sechs Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl, die so oft bemühte "heiße Phase" des Wahlkampfs steht nun also bevor und damit auch die Hoch-Zeit der Wahl-Formate im Fernsehen. Am Dienstag hat Phoenix nun nochmal einen etwas detaillierteren Blick auf seine "Wahlprogramm" gegeben. In diesem setzt man diesmal erstmals auch auf Instagram.

Phoenix ist auf der Plattform überhaupt erst im Juni gestartet und hat dort das Projekt #phoenixWahlstraße ins Leben gerufen. Sechs Menschen aus Essen, die jeweils einer der anderen Partei nahestehen und auch sonst sehr unterschiedliche Perspektiven mitbringen, zeigen darin seitdem und insgesamt 100 Tage lang ihren Alltag und sagen, was sie über bestimmte politische Themen denken. Dabei will man andere Nutzerinnen und Nutzer explizit zum Mitdiskutiren animieren.

"Mit #phoenixWahlstraße geht Phoenix einen neuen Weg, um Wählende zu Wort kommen zu lassen und sie zu den politischen Themen ins Gespräch zu bringen. phoenix entwickelt sich damit weiter zu einer multimedialen Politikplattform mit Politik zum Mitdiskutieren und Miterleben", sagt Programmgeschäftsführerin Eva Lindenau, die aber auch einräumen muss, dass die Zahl der Follower des Accounts auf Instagram mit knapp weniger als 5.000 noch recht überschaubar ist. Gerenell sei man aber mit der Entwicklung zufrieden, einzelne Beiträge würden zudem schon erheblich höhere Reichweiten erzielen. Das erfolgreichste Reel zählt 177.000 Abrufe, bei den normalen Posts geht es auf bis zu 74.000 Abrufe nach oben.

Ohnehin bleibt das Projekt auch nicht auf Instagram beschränkt, es entsteht daraus auch eine Reportage fürs Fernsehen, die am Donnerstag vor der Wahl um 20:45 Uhr gezeigt wird. Zudem sollen die sechs Protagonistinnen und Portagonisten aus dem Projekt auch am Wahlabend selbst zu Wort kommen. Durch diesen werden Eva Lindenau und ihre Co-Geschäftsführerin Michaela Kolster führen, an ihrer Seite ist Wahlforscher Thorsten Faas. Im Vergleich zu den Muttersendern ARD und ZDF will man hier nicht nur punkten, indem man die Prognosen und Hochrechnungen beider Sender bieten kann, sondern auch die Frage beantwortet, wie die Welt auf den Ausgang der Wahl in Deutschland blickt. Dafür lädt man - ähnlich wie beim "Internationalen Frühschoppen" - internationale Gäste, meist aus dem Medien-Bereich - zu einer Diskussionsrunde ein.

Doch nochmal zurück zu den Wochen vor der Wahl: Am 2. September läuft um 20:45 Uhr eine Reportage über die Bewegung "Brand New Bundestag", die erreichen will, den nächsten Bundestag jünger und diverser zu machen, ganz nach dem Vorbild von "Brand New Congress" in den USA. Dafür werden freie Kandidaten sowie Politiker von SPD, Grünen und Linken unterstützt. Zwei Wochen später, am 16. September, findet ein Projekt seine Fortsetzung, das es schon zur Mitte der Legislaturperiode gab. Nach "Die Müllers und das Hohe Haus" folgt nun "Die Müllers und die Wut der Wähler". Seit Beginn der letzten Wahl wurden dafür sechs Bundestagsabgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien begleitet, die alle Müller - oder in einem Fall als ebenso geläufiges Pendant Mohamed Ali - heißen. Nun blicken sie zurück: Was haben sie erlebt, wie haben sie sich verändert und was treibt sie an, noch einmal zu kandidieren. Michaela Kolster verspricht einen "authentischen Blick hinter die Kulissen des Politiker-Alltags".

Generell steht das Phoenix-Programm ab dem 26. August an jedem Donnerstag unter einem bestimmten Thema, zu dem es dann Dokus, Gespräche und Diskussionen gibt. Zum Auftakt geht es um Klima und Umwel, gefolgt von Migration und Europa am 2. September, Digitalisierung, Bildung und Arbeit folgt am 9. September, um Steuern, Wirtschaft und Soziales geht es am 16. September. Die Themen Wohnen, Bauen und Verkehr bilden am 23. September den Abschluss der Reihe.

Schon ab dem 23. August unterziehen unterziehen Phoenix-Reporterin Jennifer Wagner und Politikwissenschaftler Constantin Wurthmann die Wahlprogramme der Parteien einem "Wahlcheck" in fünf Teilen á 15 Minuten. Ab dem 30. August folgen Interviews mit den Spitzenpolitikerinnen und -politikern der großen Parteien, täglich um 22:15 Uhr in "Unter den Linden Spezial" und dann darf natürlich auch ein Format nicht fehlen, das inzwischen zu den Klassikern der Phoenix-Wahlberichterstattung gehört: Das "Speed-Dating".

Sieben Politikerinnen und Politiker treffen auf sieben Wählerinnen und Wähler und haben jeweils sieben Minuten Zeit, um miteinander zu sprechen. Dann ertönt ein Gong und es wird durchgewechselt. Zu sehen gibt es das Ganze in komprimierter Form am 9. September um 20:45 Uhr, aufgezeichnet wird am 23. August. Mit dabei sind CSU-Generalsekretär Markus Blume, Carsten Schneider, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Franktion, AfD-Abgeordnete Joana Cotar, die stellvertretende Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang, FDP-Vorstandsmitglied Konstantin Kuhle und Jan Korte, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Von der CDU soll eine nicht namentlich genannte Vertreterin teilnehmen, deren endgültige Zusage aber noch aussteht.