Zu einem unschönen Vorfall kam es am Dienstagmittag nach einer Pressekonferenz mit dem bayerischen Gesundheitsminister  Klaus Holetschek rund um das Thema Corona-Auffrischungsimpfungen in München. Ein Mann, der einem BR-Bericht nach dem äußeren rechten Spektrum zuzuordnen sei, schlug auf einen Reporter des Bayerischen Rundfunks ein, der gerade Interviews führte. Obwohl die Security den Angreifer zunächst zurückdrängte, versuchte dieser weiterhin, sich dem Journalisten zu nähern. Als der Reporter schließlich auf dem Weg zu seinem Auto war, lauerte ihm der Angreifer auf und schlug gemäß BR-Darstellung erneut zu. Dabei soll neben wüsten Beschimpfungen auch die Drohung "Ich vernichte Euch alle" ausgesprochen worden sein. Die Polizei hat den Mann daraufhin festgenommen, der 38-jährige BR-Reporter hat Anzeige erstattet. Ob der Reporter bei dem Angriff verletzt wurde, wurde nicht übermittelt.

"Mich entsetzt dieses Maß an Enthemmung und Verrohung. Es gab während der Corona-Pandemie am Rande von Demonstrationen immer wieder auch Angriffe auf Reporter des BR. Diese waren vor allem verbaler Natur. Die jetzige gewalttätige Attacke sprengt diese Dimension und ist der bislang schwerste Angriff auf einen BR-Kollegen", sagt BR-Chefredakteur Christian Nietsche. Es überschreite jede Grenze, hinterrücks Reporter anzugreifen und Vernichtungsphantasien zu äußern.

BR-Intendantin Katja Wildermuth teilte mit: "Ich verurteile diesen furchtbaren Angriff auf unseren Reporter aufs Schärfste. Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Jeder Angriff auf Journalisten ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit."