Über den Sommer hat Das Erste mit überschaubarem Erfolg zwei neue Gesundheitsmagazine für das Nachmittagsprogramm getestet - allerdings auf den Sendeplätzen, die seit Jahren von den beiden Telenovelas belegt werden. Die sind in der Produktion so teuer, dass man bei der ARD schon länger laut darüber nachdenkt, wie lange man sie sich noch leisten kann. Bevor man sich dort eine neue Baustelle schafft, könnte man allerdings auch erstmal eine schon seit langem bestehende schließen.

Denn für den Sendeplatz um 16:10 Uhr gibt es bislang auch noch keine zündende neue Idee. Nachdem Das Erste die Produktion von "Verrückt nach Meer" eingestellt hatte, im Frühjahr dann aber das eigentlich als Ersatz gedachte "Familien-Kochduell" mit Steffen Henssler beim Publikum durchfiel, sollten es seit Ende August Wiederholungen der Nonnen-Serie "Um Himmels Willen" richten.

Dass man mit alter Serienware durchaus auch punkten kann, lässt sich schließlich nebenan beim ZDF bewundern, wo zur gleichen Zeit alte Folgen der "Rosenheim-Cops" teils Marktanteile von über 25 Prozent holten. Für "Um Himmels Willen" war das aber nicht ansatzweise drin: Häufig sahen in den letzten Tagen weniger als 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu, die Marktanteile beliefen sich bislang auf im Schnitt 4,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Nun zieht Das Erste Konsequenzen - und zwar mit sofortiger Wirkung. Bereits ab dem morgigen Mittwoch läuft - mangels Alternativen - nun also wieder "Verrückt nach Meer", hier gibt's nun Folgen aus dem Jahr 2018 zu sehen. Immerhin hielt die ARD diesmal damit beim Versuch, die einst in der Primetime sehr erfolgreiche Serie tagsüber wiederzuverwerten, etwa eine Woche länger durch als 2005. Damals liefen schon einmal Wiederholungen von "Um Himmels Willen" auf dem identischen Sendeplatz um 16:10 Uhr. Damals zog man schon nach drei Wochen die Notbremse.