Große Auszeichnung für NDR, RBB, MDR, Arte und die produzierende Firma Hoferichter & Jacobs. Ihre Dokumentation "Slahi und seine Folterer" hat in Amerika bei den News & Documentary Emmys einen International Emmy im Bereich Current Affairs abgeräumt. Buch und Regie des knapp 90 Minuten langen Werkes kommt von John Goetz und Ben Hopkins. Die Doku dreht sich um Slahi, der inzwischen wieder in Mauretanien lebt. Slahi ist ehemaliger Guantanamo-Häftling und wurde dort auch gefoltert. In der Doku werden auch Armee-Angehörige ausfindig gemacht, die für diese Taten verantwortlich sind. NDR-Intendant Joachim Knuth: "Der Film 'Slahi und seine Folterer' führt eindringlich vor Augen, wie man mit ausdauernder und spannend aufbereiteter Recherche ein großes Publikum erreicht. Der Film fesselt durch eindringliche Nähe und packende Erzählweise. Ich gratuliere dem ganzen Team zu der internationalen Ehrung durch einen Emmy."

Ausgestrahlt wurde die Doku im deutschen Fernsehen im September 2021, Arte sendete eine Kurzfassung, über die volle Länge strahlte Das Erste den Stoff aus. Im Bereich Nachrichten ging ein Preis bei der Verleihung indes an den britischen Sender ITV: Geehrt wurde der Sender für die Produktion "Storming of the Capitol". ITV stellte einst das einzige Nachrichtenteam der Welt, das in den Mob eingebettet war, der Anfang 2021 versuchte, das Capitol zu stürmen. Berichtet worden sei aus erster Hand "und aus dem Herzen des Mobs", hieß es.

"Der International Emmy gibt uns die Möglichkeit, Qualität im Fernsehen aus der ganzen Welt auszuzeichnen, auch wenn in diesem Fall das Thema der in Großbritannien und Deutschland produzierten Sendungen Ereignisse in den Vereinigten Staaten sind", sagte Bruce Paisner, Präsident und CEO der International Academy of Television Arts & Sciences.