300 Millionen Euro will der NDR einsparen und hat dafür auch Einschnitte in seinem Programm angekündigt, wovon auch der Hörfunk betroffen sein wird. (Mehr Details hier) Eine diese Maßnahmen betrifft aber nicht nur den NDR selbst: So wird es künftig die 15-minütige Sendung "Zeitzeichen", in der historische Jahrestage vorgestellt werden, nicht mehr im Radioprogramm von NDR Info zu hören geben. Dort wurde sie bislang montags bis freitags um 20:15 Uhr und am Wochenende um 19:05 Uhr ausgestrahlt. Der NDR überwies dem WDR, der die Sendung produziert, dafür 145.000 Euro im Jahr - was man dort nun nicht mehr einsieht, zumal der Inhalt ohnehin schon jeden Morgen kostenfrei in die ARD-Audiothek gestellt wird. Aus NDR-Sicht ist das verständlich, für den WDR ist es ärgerlich - schließlich fehlen dort nun diese Einnahmen. Welchen Einfluss das auf die "Zeitzeichen"-Produktion beim WDR haben wird, ist noch unklar. Auf DWDL.de-Anfrage heißt es vom WDR: "Der WDR ist über die Entscheidung des NDR informiert worden und respektiert diese. Die Programmbereiche werden nun genau prüfen und beraten, welche Auswirkungen die Sparmaßnahmen auf den WDR haben und wie wir mit diesen Veränderungen konstruktiv umgehen."

Podimo© Podimo
Die Podcast-App Podimo, die 2019 in Dänemark gegründet wurde und im November auch auf dem deutschen Markt gestartet ist, hat sich 15 Millionen Euro frisches Geld in einer neuen Runde von Risiko-Kapitalgebern besorgt. "Ein erheblicher Teil der Finanzierung fließt in die deutsche Marktexpansion", sagt Podimo-Gründer Morten Strunge. Deutschland-Chef Nicolaus Berlin: "Podimo will stark in das deutsche Podcast-Ökosystem investieren. Wir wollen hier der bevorzugte Partner der Podcast-Community werden. Unser Ziel ist, Podcaster und Publisher dabei zu unterstützen, neue Einnahmen zu generieren. Wir wollen ihnen auch über unser Partnerprogramm, das wir mit dem Funding weiter ausweiten werden, mit Produktionssupport, Studiozeit und vielem mehr zur Seite stehen." Zudem soll die App weiterentwickelt werden, um bei der wachsenden Anzahl der Podcasts bessere Vorschläge machen zu können. Eine Expansion in weitere europäische Märkte ist ebenfalls angedacht.

Rodeo Radio - BossHoss© Radio BOB!
Alec Völkel und Sascha Vollmer, besser bekannt als The BossHoss und neben ihrer Musik auch durch diverse Engagements in Fernsehshows wie "The Voice" oder aktuell auch "The Mole", bekommen beim RadioSender Radio BOB! eine eigene Show sowie einen eigenen Podcast mit dem Titel "Rodeo Radio". Im Radio läuft die Sendung alle 14 Tage samstags um 18 Uhr, beginnend am kommenden Wochenende. Die beiden sollen ihre Lieblingssongs spielen, über Musik und den Rock'n'Roll-Lifestyle reden, und Freude aus dem Musik- und Show-Business empfangen. Auch eine Reihe regelmäßiger Rubriken wie die "Stupid Top 3" oder der Warm-Up-Whiskey sind angekündigt. Neben Sendung und Podcast wird unter radiobob.de außerdem Anfang Juni auch noch ein 24/7-Musikstream mit einer von den beiden kuratierten Song-Playlist sowie Highlights aus Sendung und Podcast starten.

Bastian Pastewka© SWR/Sibylle Anneck
Und hier einige Podcast-News im Schnelldurchlauf +++ Bastian Pastewka frönt im neuen Podcast "Kein Mucks!" von Radio Bremen künftig immer donnerstag seiner Leidenschaft für Krimi-Hörspiele und erinnert an die spannendsten und erfolgreichsten des Senders. Bremen Zwei strahlt das sonntags um 18 Uhr auch im Radio aus. +++ Nach dem riesigen Erfolg des Coronavirus-Updates mit Christian Drosten hat NDR Info nun einen weiteren Wissenschafts-Podcast an den Start gebracht: In "Synapsen" sprechen Maja Bahtijarevic und Lucie Kluth ab morgen mit Fachjournalistinnen und -journalisten über große Themen der Wissenschaft und die Fragen, die dahinter stehen. +++ Der bekannte Podcast "Dick & Doof" von Laserluca und Selfiesandra, der seit dem Start im August 2019 regelmäßig in den Top 10 von Spotify auftaucht, wird künftig nur noch dort zu hören sein. Der Streaming-Dienst hat ihn nun exklusiv an sich gebunden. +++ Bei Audio Now fragen Journalist Heribert Prantl und Start-Up-Gründerin Kerstin Humberg künftig einmal im Monat "Woran glaubst Du?". Erster Gast beim "Sonntagsfrühstück" der beiden ist Ex-Bundespräsident Christian Wulff.

Podcast der Woche: Happy Endzeit

Happy Endzeit

Mit Covid-19 kam eine Menge Krise, aber auch viel Kreativität. Außergewöhnliche Serien entstanden, Wohnzimmerfitnesskurse wurden veranstaltet und Podcasts haben das Licht der Welt erblickt, die es ohne das Coronavirus so nicht gegeben hätte. "Happy Endzeit" von Tonspion ist so einer, der mit seinem schwarzhumorigen Titel deutlich machen möchte, dass wir an einem schwierigen Punkt angekommen sind, bei dem man den Kopf trotzdem nicht in den Sand stecken sollte. Um zu verdeutlichen, dass das machbar ist, werden in 30-minütigen Talks Einzelschicksale von Musikern und Musikerinnen erzählt, die sich in Krisenzeiten kurzerhand neue Standbeine aufbauen mussten. So erzählt etwa die Sängerin und Songschreiberin Jasmin Stocker, dass sie durch zwei gestreamte Konzerte von zu Hause aus über 16.000 Euro einnehmen konnte. Wichtig zu wissen: Die Konzerte waren als Spendensammelaktion angekündigt, zu Gunsten von Geflüchteten, Obdachlosen und Frauen in Not. Wie hoch der Verdienst gewesen wäre, hätte sie ihren Auftritt nicht derart vermarktet? Moderator Marcus Mötz dröselt mit seinen Gästen fragen wie diese auf und ergründet neue Geschäftsideen. Er und seine Gesprächspartner beweisen in knackigen Unterhaltungen, dass selbst die Endzeit kein Grund zum Verzweifeln ist.

"Happy Endzeit kann bei Spotify und iTunes gestreamt werden. In der vergangenen Woche wurde der NDR-Podcast "Hundertachtzig Grad - Geschichten gegen den Hass" empfohlen.