Foto: ARD/Frank DicksDie Älteren werden sich vielleicht noch erinnern: Es war der Herbst des Jahres 2007, als die ARD versuchte, den Montagabend mit neuen Serien aufzupolieren. Drei wurden mit kurzen, nur sechs Folgen umfassenden Staffeln in Auftrag gegeben. "Ein Fall für Nadja" und "Elvis und der Kommissar" fielen jedoch nicht nur bei Kritikern, sondern auch beim Publikum durch. "Mord mit Aussicht" hatte ebenfalls einen schweren Stand, entpuppte sich aber als wahres Serien-Kleinod. Das für die ARD im Serien-Bereich schon fast ungewohnte Kritiker-Lob führte dann wohl auch dazu, dass diese Serie verlängert wurde - doch es sollte fast zweieinhalb Jahre dauern, bis die ARD auch wieder einen Sendeplatz auftreiben konnte.

Damit die Zuschauer wenigstens die Chance haben, sich an den Anfang zu erinnern, wiederholt Das Erste seit dieser Woche nun noch einmal die ersten sechs Folgen, ehe man "Mord mit Aussicht" mit sieben neuen Episoden fortsetzt. Statt am Montagabend, bekommt die Serie nun aber am Dienstag eine Chance - also nun auf einem eingespielten Serien-Sendeplatz im Ersten. Und siehe da: Einmal mehr ließ sich beobachten, dass die richtige Wahl des Sendeplatzes ganz entscheidend für den Publikumserfolg einer Serie ist.

Hatte "Mord mit Aussicht" bei der Erstausstrahlung Anfang 2008 am Montagabend noch weniger als vier Millionen Zuschauer erreicht, so schalteten die Wiederholung diesmal 5,83 Millionen ein. Damit war "Mord mit Aussicht" klarer Marktführer in diesem Timeslot und holte hervorragende 19,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Bei den jüngeren Zuschauern lief es zwar nicht ganz so gut, mit einem Marktanteil von 7,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kann Das Erste aber dennoch gut leben.

Noch etwas besser als für "Mord mit Aussicht" lief es im Anschluss für die Endlosserie "In aller Freundschaft", die mit 6,17 Millionen Zuschauern den Tagessieg einfahren konnte. Der Marktanteil stieg beim Gesamtpublikum sogar noch auf 19,8 Prozent an. Als Das Erste allerdings die eher seichten Gewässer verließ und Wolfgang Schäuble im Anschluss "Farbe bekennen" sollte, sackte die Zuschauerzahl deutlich auf 3,14 Millionen ab. Mehr als 10,8 Prozent Marktanteil waren damit nicht mehr drin.