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Aus 2 mach 1: Bislang halten ProSiebenSat.1 und die United-Internet-Tochter 1&1 jeweils 50 Prozent der Video-on-Demand-Plattform Maxdome. Eine Pattsituation, mit der man beim Unterföhringer Medienunternehmen schon seit längerem nicht allzu glücklich ist - und die schon bald, wie "Werben & Verkaufen" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise meldet, der Vergangenheit angehören soll. Denn der TV-Konzern strebt die Komplettübernahme an.

Allerdings müsse bis zur finalen Umsetzung der Pläne noch eine wichtige Hürde genommen werden, wie das Wochenmagazin berichtet: Die Zustimmung der jeweiligen Aufsichtsräte steht noch aus. Zu welcher Entscheidung die betroffenen Gremien tendieren, ist dabei momentan noch Spekulation. Beide Konzerne wollen die Meldung um die geplante Komplettübernahme nicht kommentieren.



Es würde das Ende eines über vierjährigen Joint Ventures bedeuten: Mitte 2006 hatten 1&1 und ProSiebenSat.1 die Pay-per-View-Plattform gegründet. Dabei wurde auf eine klare Aufgabenverteilung gesetzt, laut der sich ProSiebenSat.1 um die zur Verfügung gestellten Inhalte kümmert und die operative Führung von Maxdome innehält, während 1&1 für den Verkauf der Abos und Set-Top-Boxen zuständig ist.

Was nach einer logischen Aufteilung der Kompetenzen klingt, birgt laut "Werben & Verkaufen" schon seit einiger Zeit Konfliktpotential. Das Magazin beruft sich dabei auf Insider, die über immer wieder aufschwellende Differenzen bezüglich der Strategie berichten. Und die zuletzt stagnierenden Kundenzahlen tun ihr Übriges, um die Spekulationen anzuheizen: Zwischen 2007 und Juni 2010 konnte man den Kundenkreis von 170.000 auf 200.000 um wenig befriedigende 30.000 Personen erhöhen. Weiteres Problem ist dabei die relativ geringe Anzahl von Abo-Kunden, die etwa die Hälfte der Gesamtkunden ausmachen; den anderen Teil an Usern generiert Maxdome über Einzelabrufe.

Auch bei der Bewerbung taten sich zuletzt Differenzen zwischen den vermeintlichen Zweck-Partnern auf: ProSiebenSat.1 hatte seine Werbeaktivitäten stark zurückgefahren, 1&1 dahingegen Maxdome insbesondere über seine Internetportale "Web.de" und "GMX" stark beworben. Was vor dem Hintergrund der geplanten Komplettübernahme nun wie ein Schachzug wirkt, um den Firmenwert in die Höhe zu treiben und mit einer umso höheren Auszahlung aus der Maxdome-Beteiligung zu scheiden.