Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Eigentlich verlief die jüngste Staffel von "DSDS" für RTL ziemlich gut - die Recall-Phase stellte sich anders als im vergangenen Jahr nicht als Zuschauerschreck heraus, in der Folge gelang auch ein deutlich besserer Start in die Mottoshows. In der vergangenen Woche gab es dann aber doch noch einen überraschend deutlichen Einbruch auf weniger als 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - insofern blieb es also durchaus spannend, wie sich "DSDS" zum Finale entwickeln würde. Zur Kür von Marie Wegener zur "DSDS"-Siegerin zogen die Quoten aber wie erhofft nochmal deutlich an.

So schalteten 3,38 Millionen Zuschauer die Finalshow ein, das waren 660.000 mehr als in der vergangenen Woche und bedeutete die höchste DSDS-Reichweite seit der ersten Recall-Sendung Mitte März. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 13,8 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen ging es auf 18,3 Prozent nach oben. Hier war es der beste Wert seit der letzten Casting-Folge im März. "DSDS" lag zum Finale damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr.

Marktanteils-Trend: Deutschland sucht den Superstar
Deutschland sucht den Superstar

Aus dieser starken Vorlage machte Chris Tall im Anschluss zu wenig. Zwar lief "Chris! Boom! Bang! Der Retter der Kinder und Eltern" im Anschluss anders als zum Start in der vergangenen Woche nicht mehr einstellig, doch auch 11,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen sind angesichts des Vorlaufs kaum zufriedenstellend. 1,05 Millionen Zuschauer blieben nach "DSDS" insgesamt nur dran.

Am späten Abend fiel RTL damit dann deutlich hinter ProSieben zurück, wo "Schlag den Henssler" dem "DSDS"-Finale zum Trotz den besten Marktanteil seit der Auftaktfolge erzielte. 13,0 Prozent waren es bei den 14- bis 49-Jährigen - wozu allerdings auch beigetragen hat, dass es die bislang längste Folge war, die sich bis nach 1:30 Uhr hingezogen hat. Blickt man auf die absoluten Durchschnitts-Reichweiten, dann lagen die in der Zielgruppe nämlich auf dem Niveau der letzten Folgen, beim Gesamtpublikum gab es mit nur 1,29 Millionen Zuschauern sogar einen neuen Tiefstwert.

Bemerkenswert: Trotz des "DSDS"-Finales gelang es RTL am Samstag nicht, die Tagesmarktführung bei den 14- bis 49-Jährigen zu erreichen. Die ging stattdessen an ProSieben, das sich nicht nur bis tief in die Nacht mit "Schlag den Henssler" gut schlug, sondern auch schon am Nachmittag mit den "Simpsons" bis zu 15,9 Prozent Marktanteil erzielte, auch die "Two and a half Men"-Wiederholungen und am Vormittag "Last Man Standing" erzielten zweistellige Marktanteile. Erst mit "100% Hotter - Weniger ist mehr" stürzte der Marktanteil ab 16 Uhr auf nur noch 6,0 Prozent in der Zielgruppe ab. Ein Quotenniveau, das man bei RTL über mehrere Stunden aber noch nicht mal erreichte. Vormittags lag etwa der "Blaulicht-Report" zeitweise bei nur 3,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, generell bewegte sich RTL mit seinen Scripted-Reality-Formaten zwischen 10 und 17:45 Uhr nur bei Marktanteilen von maximal 6,4 Prozent. Ganz offensichtlich muss RTL also  dringend etwas an seinem Wochenend-Tagesprogramm ändern.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;