CBS © CBS
Nachdem CBS in diesem Jahr auf die klassische große Upfronts-Präsentation verzichtet, ist der Sender mit der Vorstellung der Programmpläne für die nächste Season nun schon einmal vorgeprescht. Dabei fällt zunächst mal auf, auf wie viele bekannte Serienmarken CBS künftig verzichten wird. "Young Sheldon", "NCIS: Hawaii", "CSI: Vegas" und "Bob Hearts Abishola" gehen nicht weiter ebenso wie das noch eher junge "So help me Todd", für "Blue Bloods" gibt's nur noch eine kurze letzte Staffel. Es war diesmal also durchaus Platz für einige Neuzugänge im vom Grundgerüst her weiter stabilen Programmschema.

Die frei werdenden Plätze werden nun so gefüllt: In der Comedy-Stunde am Montag läuft künftig anstelle von "Bob Hearts Abishola" die neue Serie "Poppa's House" (Teaser-Trailer bei Youtube) im Schlepptau von "The Neighborhood". Die Serie war ursprünglich schon für die letzte Saison angekündigt, kam dann allerdings streikbedingt zunächst nicht. Die Multicamera-Sitcom ist von und mit Damon Wayans Sr. und dessen Sohn, Damon Jr. Der Senior spielt darin den legendären Talkmaster und glücklich geschiedenen "Poppa", dessen Ansichten sowohl zu Hause von dessen erwachsenen Junior als auch auf der Arbeit von dessen neuer Co-Moderatorin in Frage gestellt werden.

Im weiteren Verlauf des Montagabend behält "NCIS" den inzwischen gewohnten Platz um 21 Uhr, als Lead-Out läuft statt des nicht verlängerten "NCIS: Hawaii" nun aber "NCIS: Origins". Die Serie ist im Jahr 1991 angesiedelt und erzählt die Vorgeschichte von Leroy Jethro Gibbs, bis zum Ausstieg von Mark Harmon die prägende Figur von "NCIS". In "Origins" ist Gibbs noch ein frisch gebackener Special Agent (gespielt von Austin Stowell), der beim NCIS unter NCIS-Legende Mike Frank (Kyle Schmid) anfängt. Mark Harmon ist als Erzähler aus dem Off übrigens an Bord.

Während am "FBI"-Dienstag nicht gerüttelt wird, bekommt der Donnerstagabend gleich zwei Neuzugänge im Herbst. "Young Sheldon" ist dann ja Geschichte, zum Start in den Abend bleibt man mit "George & Mandy's First Marriage" aber trotzdem in der gleichen Serienwelt, schließlich ist es ein Spinoff des "Big Bang"-Spinoffs. Das Sequel erzählt wie der Name schon sagt die Geschichte von Georgie und Mandy und wie sie die Herausforderungen des Erwachsenseins, der Elternschaft und der Ehe meistern. Um 21 Uhr trifft man nach "Ghosts" dann auf eine sehr bekannte Serienmarke: Die Neuauflage von "Matlock" ist dort beheimatet - mit der Besonderheit, dass Matlock diesmal weiblich ist und von Kathy Bates gespielt wird.

Erst zur Mid-Season startet am späteren Sonntagabend - der künftig von "Tracker" eröffnet wird, das als erfolgreichste Serie der Saison den Platz mit "The Equalizer" tauscht - dann noch die neue Serie "Watson". Auch hier setzt man also auf einen sehr bekannten Namen. Watson spielt sieben Monate nach dem Tod von Sherlock Holmes durch Moriarty. Dr. John Watson (Morris Chestnut) nimmt darin seine medizinische Karriere als Leiter einer Klinik wieder auf und behandelt seltene Krankheiten. Ganz vorbei ist Watsons altes Leben aber trotzdem noch nicht - denn Moriarty ist als Gegner ja immer noch da. Und so beginnen die beiden, ihr ganz eigenes Kapitel dieser Geschichte zu schreiben. Erst für die übernächste Saison 2025/26 ist unterdessen das "Fire Country"-Spinoff " Sheriff Country" mit Morena Baccarin als Sheriff Mickey Fox vorgesehen.

Der Mittwochabend bleibt der non-fiktionalen Unterhaltung vorbehalten. Zwei Staffel "Survivor" eröffnen den Abend im Herbst und Frühjahr, "The Amazing Race" kehrt im zweiten Slot hingegen erst im Frühjahr zurück und macht im Herbst Platz fürs neue "The Summit". 16 sich unbekannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten in den Neuseeländischen Alpen miteinander an und kämpfen zusammen um ingesamt 1 Million US-Dollar. Diesen Betrag tragen sie zu gleichen Teilen aufgeteilt in ihren Rucksäcken und müssen innerhalb von 14 Tagen den Gipfel eines Berges erreichen - und das ist nicht nur aufgrund der natürlichen Umstände schwierig, es gibt obendrein noch einen "Hüter des Berges". Das Problem: wenn die Gruppe es nicht schafft, den Gipfel rechtzeitig zu erreichen, verlieren alle. Zwischen den beiden Reality-Phasen gibt's rund um den Jahreswechsel noch eine Zeit lang Gameshows, dann u.a. mit der Neuauflage von "Hollywood Squares", moderiert von Drew Barrymore, die eine Art Tic Tac Toe spielen lässt.

  Mo Di Mi Do Fr So
20:00 The Neighborhood FBI

Survivor

George & Mandy's First Marriage SWAT

Tracker
20:30 Poppa's House Ghosts
21:00 NCIS FBI: International Matlock
Fire Country
The Equalizer
21:30 The Summit

22:00 NCIS: Origins FBI: Most Wanted Elsbeth Blue Bloods Watson

Nicht mehr im Programm oder abgesetzt: Young Sheldon, Bob Hearts Abishola, NCIS: Hawaii, CSI: Vegas, So help me Todd

Weitere Meldungen

Robin Wright © IMAGO / UPI Photo
Zuletzt konzentrierte sich Robin Wright mehr auf die große Leinwand oder serielle Gastauftritte. Rund sechs Jahre nach dem Ende von “House of Cards” (spielte Claire Underwood) schlüpft das einstige Gesicht der Serie neben Kevin Spacey wieder in eine Serienrolle und inszeniert die Produktion darüber hinaus auch noch. Bei Prime Video wird es "The Girlfriend" zu sehen geben – eine Adaption zum gleichnamigen Buch von Michelle Frances. Darin mimt Wright eine Frau, die in ein sortiertes Familienleben eingebettet ist. Erfolgreich im Job, ein sie liebender Mann und ein gutes Verhältnis zu ihrem Sohn lassen keinen Kummer aufkommen. Dieser entsteht wider Erwarten allerdings durch die neue Freundin "The Girlfriend" ihres Sohnes. In ihr vermutet Laura (Wright) eine Betrügerin, weswegen sie alles tut, um ihren Sohn zu beschützen. Die Stimmung kippt immer mehr und es kommt die Frage auf, ob nicht sie selbst das Problem ist. Hat sie sich verrannt und agiert Besitz ergreifend? Neben Wright sind mit dabei: Olivia Cooke, Laurie Davidson und Waleed Zuaiter.

Amazon Prime Video © Amazon
Und nochmals Familiendrama bei Amazon: Jessica Biel ("The Sinner") und Elizabeth Banks ("Call Jane") treffen als entfremdete Schwestern in der nun von Amazon bestellten Thriller-Serie "The Better Sisters" aufeinander. Dabei handelt es sich um eine Adaption zum Buch von Alafair Burke, die von Olivia Milch und Regina Corrado verantwortet wird. Während die von Biel gespielte Chloe ein erfolgreiches Leben mit ihrem als Anwalt arbeitenden Mann Adam und ihrem Sohn im Teeanger-Alter führt, kämpft die von Banks gespielte Nicky ums Überleben – vor allem aber gegen die Drogensucht. Doch das perfekte Leben von Chloe gerät aus den Fugen, als ihr Mann ermordet wird. Im Zuge dessen drohen alte Familiengeheimnisse aufzufliegen. Noch nicht bestellt, aber in Entwicklung befindet sich bei Amazon für Freevee auch ein Ärzte-Procedural. Adam Sussman und Mark Perez wollen sich darin medizinisch alternativen Ansätzen widmen, die bei der Behandlung ganz spezieller Fälle angewendet werden – und idealerweise zum Erfolg führen.

Masters of the Universe © Mattel
Neben Neubestellungen und Entwicklung mischt sich noch der Titel als "Retter der Woche" dazwischen. Angeblich hat sich Netflix beim Budget für den Realfilm zu "Masters of the Universe" übernommen, so dass man jetzt Abstand genommen hat. Amazon MGM Studios und Mattel Films wurden sich einig, so dass nun unter dem Dach von Amazon an der Adaption weiter gearbeitet wird und die zentrale Figur “He-Man” des “Masters of the Universe” zum Leben erweckt werden kann. Auf dem Regiestuhl Platz nehmen wird Travis Knight (“Bumblebee”). Geplant ist ein Start für den 5. Juni 2026.

Nickelodeon © Paramount
Dan Schneider hat eine Verleumdungsklage gegen die Produzenten der Discovery-Dokuserie "Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV" eingereicht, in der es um Vorwürfe von Missbrauch und Fehlverhalten bei Kinderserien von Nickelodeon ging. In der Klageschrift wird von einer "Hetzjagd" auf Schneider gesprochen. Zwar wird nicht bestritten, dass Kinderschänder an Nickelodeon-Sendungen mitgewirkt hätten, es sei aber unbestreitbar, dass Dan Schneider als Produzent damals davon keine Kenntnis hatte, sich nicht an dem Missbrauch beteiligte und zudem Maßnahmen ergriff, als die Vorfälle öffentlich wurden. Aber um der Einschaltquoten und des Geldes willen hätten die Beklagten nun Schneiders Ruf durch Unterstellungen und falsche Behauptungen zerstört. Generell hatte Schneider allerdings auch in eigenen Statements schon Fehler eingeräumt. In einem Video-Statement sagte er, das Ansehen der Doku sei für ihn sehr schwierig gewesen. "Ich musste mich mit meinen früheren Verhaltensweisen auseinandersetzen, von denen einige peinlich sind und die ich bereue. Ich schulde definitiv einigen Leuten eine ziemlich starke Entschuldigung."

Verlängert oder abgesetzt?

"Cross": Die erste Staffel der als unkonventionell beschriebenen Thriller-Serie bei Amazon ist noch gar nicht gestartet und schon gab es grünes Licht für einen Fortgang der Adaption zur Buchreihe über Alex Cross von James Patterson. Die Serie folgt dem Detektiv und forensischen Psychologen Alex Cross mit seinen besonderen Fähigkeiten. Ihm gelingt es nämlich in die Psyche von Mördern – oder je nachdem auch Opfern - einzudringen, um Fälle lösen zu können. Die Hauptrolle der von Prime Video um eine zweite Staffel verlängerten Serie bekleidet Aldis Hodge.

"Die Conners": Nun scheint es also doch noch etwas über 100 Folgen hinaus weiter zu gehen für das Spinoff von "Roseanne" bei ABC. Nachdem schon gemunkelt wurde, dass die sechste Staffel den Schluss von "The Conners" markieren würde, befindet man sich nun in der Abschlussphase der Bestellung einer siebten Staffel. Diese soll dann mit angeblich nur sechs Folgen verkürzt daher kommen und den Endpunkt der Geschichte setzen. Es wird davon ausgegangen, dass John Goodman, Laurie Metcalf, Sara Gilbert und Lecy Goranson Teil der abschließenden siebten Staffel sein werden.

US-Quoten-Update

CBS © CBS
Auch zwei Hollywood-Streiks, die die Programmversorgung der Networks mit fiktionalen Stoffen im Herbst fast vollständig abreißen ließ, hat nichts daran geändert, dass CBS nun die 16. TV-Saison in Folge als meistgesehenes Network abschließen wird - ein neuer Rekord. Die bislang längste anhaltende Siegesserie hielt ebenfalls CBS von 1955 bis 1970. Im Schnitt erreichte man allabendlich 5,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, NBC kam auf 5,01 Millionen, ABC liegt mit 4,29 Millionen auf Platz 3 vor Fox, das 3,35 Millionen Personen im Schnitt in der Primetime zählte. Mit "Tracker" gelang CBS zudem nicht nur der erfolgreichste Serien-Neustart, es war sogar die insgesamt meistgesehene Serie überhaupt in der zurückliegenden Saison. Inklusive 35 Tagen zeitversetzter Nutzung kamen die Folgen auf im Schnitt 20,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Zum Vergleich: "NCIS" liegt hier bei 12,9 Millionen, "Ghosts bei 11,9 Millionen.