Netflix-Serie, Podcast, Jubiläums-Konzert und vieles mehr: Bei Tokio Hotel, und hier speziell Bill und Tom Kaulitz, läuft es aktuell rund. Von dem Glamour, die die Band versprüht, wollen verständlicherweise auch Marken etwas abhaben. Der Versandhändler Otto hat vor zwei Wochen eine Kampagne gestartet, in denen Bill, Tom, Georg und Gustav im Mittelpunkt stehen - konkret ruft man darin die Nutzerinnen und Nutzer dazu auf, gegen die Musiker "4 Gewinnt" zu spielen. In der vergangenen Woche hat die Kampagne im TV ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
704 Tokio-Hotel-Spots von Otto waren in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender zu sehen, das entsprach einer Bruttoreichweite in Höhe von 294 XRP. Die meisten Schaltungen entfielen auf Comedy Central, dahinter folgten mit ProSieben und Vox aber direkt zwei große Sender, die wohl entscheidend zur vergleichsweise hohen Reichweite beigetragen haben. Der gesamte Bruttowerbewert der 704 Spots lag bei rund 3,2 Millionen Euro - netto dürfte Otto durch Rabatte weniger gezahlt haben.
Im Ranking der reichweitenstärksten Marken schaffte es Otto mit dem Ergebnis auf Platz 23. Ähnlich viele Spots wie Otto schaltete in den zurückliegenden sieben Tagen übrigens EON, genau genommen waren es 725. Damit erzielte man eine Bruttoreichweite in Höhe von 337 XRP. Das heißt, der Energiekonzern belegte etwas mehr die reichweitenstärkeren Sender. EON ist übrigens erst seit dem 10. September wieder mit einer TV-Kampagne in den Werbeblöcken präsent, zuvor fand man lange Zeit im Sommer überhaupt nicht statt.
Reichweitenstärkste Marke in der vergangenen Woche war Kinder mit etwas mehr als 1.000 XRP. Dahinter folgten mit Vinted und Milka zwei Marken, die in den zurückliegenden Wochen ebenfalls schon sehr umtriebig waren. Zwischen dem 8. und 14. September war Milka noch die reichweitenstärkste Marke, dahinter folgten Kinder und Vinted - jetzt hat sich nur die Reihenfolge verändert.
Das Werberanking kurz erklärt
All Eyes On Screens (früher: AdScanner) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.