Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat in der vergangenen Woche die Werbung für seine Marke Lindt massiv nach oben gefahren. All Eyes on Screens zählte in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender 780 Spot, das entspricht in etwa einer Verdopplung im Vergleich zur Woche davor. Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von rund 552 XRP schaffte es Lindt auf Rang fünf der reichweitenstärksten Marken im deutschen Fernsehen. 

Beworben wurde Lindt in sieben unterschiedlichen Spots vor allem auf großen Sendern: Die meisten Werbeclips waren in Sat.1 und Kabel Eins zu sehen, aber auch RTL und Vox wurden relativ häufig belegt. Aber auch in der Nische war die Marke präsent, so waren Lindt-Spots auch beispielsweise häufig bei Syfy oder auch TLC zu sehen. Für Lindt ist es damit die reichweitenstärkste Werbewoche seit einer Oster-Kampagne Anfang April. Der aktuelle Werbeflight läuft nun schon seit Ende August, so lange ist Lindt durchgängig im TV mit Werbung vertreten, dabei hat man die Intensität nach und nach hochgefahren. 

Dass Lindt seine TV-Werbung so hochfährt, ist ein untrügliches Zeichen für die bevorstehende Weihnachtszeit. Auch im vergangenen Jahr begann man nach einigen werbelosen Wochen im August mit TV-Werbung und war bis zum Ende des Jahres konstant präsent in den Werbeblöcken der Sender. Die meisten Spots liefen damals Ende November, in dem Monat startete auch die Weihnachtswerbung. Für die Schoko-Weihnachtsmänner wirbt Lindt aktuell noch nicht, lange wird es aber wohl nicht mehr dauern, bis auch diese Spots zu sehen sein werden. 

Reichweitenstärkste Marke in der vergangenen Woche war übrigens die Lindt-Konkurrenzmarke Milka. Mondelez schaltete hier 1.876 Spots, was einer Bruttoreichweite in Höhe von rund 759 XRP entsprach. Dieses Verhältnis zeigt schon, dass Milka auch auf vielen kleinen Sendern präsent war, wo man tendenziell mehr Spots braucht, um Reichweite zu erzielen. Die meisten Milka-Spots waren dann auch bei Welt und Nitro zu sehen und auch die WBD-Sender DMAX, TLC und Home & Garde TV waren stark gebucht. ProSieben und Sat.1 sparte man sich erneut, während einige Spots auch bei RTL und Vox liefen. 

Sowohl Lindt als auch Milka warben am Wochenende übrigens deutlich seltener als von Montag bis Freitag. Milka schaltete unter der Woche mindestens 285 Spots, am Samstag und Sonntag waren es 206 und 174. Noch krasser ist der Unterschied bei Lindt: Hier waren unter der Woche immer zwischen 140 und 151 Spots in den Werbeblöcken der Sender zu sehen, am Samstag waren es dann nur 38 und am Sonntag sogar nur 15.

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McDonalds schaffte es mit 754 XRP derweil auf Platz zwei des Werbe-Rankings, Dr. Oetker platzierte sich mit 704 XRP auf Rang drei. Die unterschiedlichen Strategien sind offensichtlich: Während Dr. Oetker 829 Mal in den Werbeblöcken vertreten war, warb McDonalds in etwa doppelt so viel. Das hatte dann zwar auch eine höhere Reichweite zur Folge, aber in Relation war diese nur geringfügig höher. Dr. Oetker setzte bei der Platzierung seiner Spots auf große Sender, während McDonalds auch die Nischensender verstärkt bedachte. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.