Foto: RTL IIWie RTL II am Donnerstag bekannt gab, wird der Münchner Sender die Serie "Rom", die als die bislang teuerste Serienproduktion gilt, ab Juli ausstrahlen. Die internationale Ko-Produktion wurde im im Jahr 2004 gedreht und war in Deutschland bereits beim Bezahlsender Premiere zu sehen.

Die Produktion der zwölf Folgen, die die Geschichte des römischen Reichs erzählen, kostete 100 Millionen Dollar - rund 75 Millionen Euro. Entsprechend teuer dürften die Rechte gewesen sein. Um so verwunderlicher, dass "Rom" nun bei RTL II anstatt bei RTL zu sehen sein wird. Noch auf der Programmpressekonferenz im vergangenen Sommer kündigte RTL-Chefin Anke Schäferkordt an, die Serie in dieser Saison ins Programm nehmen zu wollen. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de erklärte ein RTL II-Sprecher man habe die Rechte nicht für einen Sender, sondern die Sendergruppe eingekauft.
 
 
Ausschlaggebend für die Ausstrahlung bei RTL II könnte die Suche nach einem geeigneten Sendeplatz bei RTL sein. Auf Grund ihrer zum Teil recht brutalen Sequenzen eignet sich die Serie kaum für einen familienfreundlichen Sendeplatz, ohne sie zuvor massiv zu beschneiden. Zudem machte ProSieben mit einem ähnlich gelagerten Stoff - der Mini-Serie "Empire" - vor rund einem Jahr schlechte Erfahrungen. Mit einem Marktanteil von unter fünf Prozent in der Zielgruppe nahm der Sender das Format nach nur zwei Folgen wieder aus dem Programm.

Der von RTL II angekündigte Sendetermin im Juli - im tiefsten Sommerloch also - spricht auch nicht unbedingt dafür, dass man an den Erfolg der Serie glaubt. Dem allerdings widerspricht Sendersprecher Frank Lilie im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de: "Wir glauben unbedingt an die Serie", sagt er. RTL II habe mehrfach mit unkonventionelller Programmierung Geschick bewiesen. Nähere Angaben zum Sendetermin konnte der Sender derzeit noch nicht machen. Von ihm hängt auch ab, ob die Serie aus Jugendschutzgründen entschärft werden muss. Das Ergebnis einer senderinternen Prüfung steht noch aus.