Foto: ScreenshotDer Streit um den von RTL aus dem Wettbewerb von "Deutschland sucht den Superstar" geworfenen Max Buskohl hat einen neuen Wortführer: War es anfangs noch Buskohl selbst oder sein Vater, so hat sich Stefan Raab jetzt offenbar die Rettung Buskohls aus den Händen von RTL auf die Fahne geschrieben. Bei "TV Total" war am Donnerstagabend ein Plakat mit einem Foto Buskohls eingeblendet, das stark an die Erpresserfotos von dem entführten und später ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer erinnerte. Statt des Schriftzuges der RAF war das RTL-Logo eingefügt. Unter dem Bild war der Spruch "Seit 196 Tagen Gefangener von R.T.L." zu lesen.

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"Wir finden es bedenklich, dass unser Wettbewerber ProSieben RAF-Vergleiche dieser Art macht", sagt RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer am Freitag. Und sie ergänzt Kritik an Raabs Aufforderung, dass Max Buskohl gegen die Regeln seines Vertrags bei "Deutschland sucht den Superstar" bei "TV Total" auftreten soll. Eickmeyer: "Es ist ebenfalls bedenklich, dass ProSieben Teilnehmer an RTL-Sendungen offen zu Vertragsbruch aufruft." Am vergangenen Dienstag hatte Raab Buskohl erstmals eingeladen, mit seiner Band "Empty Trash" bei "TV Total" aufzutreten. Solange bis die Platte auf Nr.1 sei, setzte Raab nach.
 


Im Endeffekt wird aber weder RTL und noch weniger ProSieben wirklich unglücklich sein über den in den Medien ausgetragenen Streit. Sowohl "TV Total" als auch "Deutschland sucht den Superstar" profitieren von dem lautstarken Gepolter zwischen beiden Sendern. Für "TV Total" ist der Streit möglicherweise sogar attraktiver als ein tatsächlicher Auftritt Buskohls. Und den schwächelnden Quoten von "Deutschland sucht den Superstar" hilft die Aufregung auch - zumindest aus Sicht der Quoten. "Wir haben nichts dagegen, dass ProSieben Werbung für uns macht", sagt RTL-Sprecherin Eickmeyer. Ob es dem Image der Sendung als musikalische Nachwuchsschmiede nachhaltig dienlich ist, darf man bezweifeln.

Foto: RTLAn dem Aufruf Raabs zu einer Großdemonstration bei der Live-Show von "Deutschland sucht den Superstar" am Samstag zweifelt man in Köln stark. Raab sagte zwar am Donnerstag in seiner Sendung, man habe "fast alle Tickets, doch dahinter steckt wohl nicht mehr als heiße Luft. Die Eintrittskarten für die Mottoshows von "DSDS" sind bereits seit Wochen vergeben. Deshalb geht man bei RTL von einem Scherz aus und reagiert mit Humor auf Raabs Demo-Ankündigung: "Wir freuen uns auf weitere DSDS-Zaungäste zur Live-Show. Auf dem Studiogelände am Stadtrand ist viel Platz und das Wetter soll schön werden."