Logo: Axel SpringerNur einen Tag nach der bei den Mitarbeitern mit Empörung aufgenommenen Ankündigung des Umzugs der "Bild" von Hamburg nach Berlin gibt es erneut Aufregung im Hamburger Springer-Haus: Nach DWDL.de-Informationen sollen die Redaktionen der Programmzeitschriften "Hörzu", "TVneu", "Bildwoche" und "Funk Uhr" zusammengelegt werden. Die Mitarbeiter wurden am späten Nachmittag offiziell über die Maßnahme informiert werden, wie der Verlag inzwischen bestätigt.

Für etwa 17.30 Uhr war die Mitarbeiter-Großkonferenz angesetzt, auf der die Sparmaßnahme verkündet wurde. Mit der Zusammenlegung der Mantelredaktionen dürfte auch eine Personaleinsparung folgen, über die am Nachmittag aber noch keine Details zu erfahren waren. Personaländerungen gibt es in jedem Fall an der Spitze: So soll die neue Mantelredaktion von "Hörzu"-Chefredakteur Thomas Garms geführt werden. Jan von Frenckell, bislang Chefredakteur der bereits zusammengelegten Redaktionen von "TVneu", "Bildwoche" und "Funk Uhr", wird Garms' Stellvertreter.
 


Bestandsschutz haben die beiden wöchentlichen Titel "Bildwoche" und "TVneu". In Hamburg wurde am Donnerstag nach DWDL.de-Informationen zwar über die Einstellung beider Programmies spekuliert, gerade nachdem die IVW-Zahlen der letzten Quartale für beide Magazine vernichtend ausfielen - doch beide Titel bleiben bestehen, wie Springer mit Nachdruck betont. Sowohl "Bildwoche" als auch "TVneu" seien hochprofitabel.
 
Mit "TV Guide" hatte Springer erst vor wenigen Wochen einen neuen 14-tägigen Billig-Programmie gestartet und setzt damit auf den wachsenden Markt der minimalistischen Titel mit wenig Inhalt um das meist 14-tägige oder sogar 4-wöchige Programmlisting. Die Redaktion von "TV Guide" bzw. "TV Digital" ist so auch nicht von der Sparmaßnahme betroffen, die den Springer-Mitarbeitern hoch über den Dächern von Hamburg mitgeteilt wurde.
 
Mit der Zusammenlegung der Redaktionen von "Hörzu" und der Redaktion der drei anderen Programmies ist die komplette Gleichschaltung dieser Programmies erreicht: Eine gemeinsame Redaktion für die Programminformationen gibt es ohnehin bereits. In Zukunft beliefern also die zentrale Programmredaktion und die zwei Mantelredaktionen als "journalistische Kompetenzzentren", so Springer, sowohl die Programmzeitschriften als auch die Onlineangebote und Elektronischen Programmführer (EPG) mit individuell aufbereiteten Inhalten.
 
"Die neue Struktur gewährleistet einen optimalen Workflow, sichert die journalistische Qualität und schafft die wirtschaftlichen Vorraussetzungen für eine dauerhafte Profitabilität im Programmzeitschriftenbereich. Wir können so langfristig maßgeschneiderte Zeitschriften für unsere Zielgruppen anbieten und den Ausbau der Digitalisierung weiter fortsetzen", so Jochen Beckmann, Verlagsgeschäftsführer Programmzeitschriften Axel Springer.