Im Video-on-Demand-Bereich gehen die beiden großen privaten Sendergruppen offenbar in grundsätzlich unterschiedliche Richtungen. Als erstes in diesen Bereich gestartet ist im vergangenen Jahr ProSiebenSat.1 mit dem Portal "Maxdome", das mittlerweile bereits ein stattliches Angebot vorzuweisen hat. ProSiebenSat.1 setzt dabei - neben dem kostenpflichtigen Einzelabruf - vor allem auch auf Abopakete, die das jeweils komplette Angebot etwa im Serien- oder Comedy-Bereich umfassen.
Während ProSiebenSat.1 Maxdome also als Pay-Angebot positioniert hat und allenfalls Auftaktfolgen von Serien kostenfrei anbietet, geht RTL einen anderen Weg. RTL Interactive-Chef Dr. Constantin Lange sagte auf dem medienforum.nrw, in Deutschland habe sich eine Gratismentalität etabliert, daher sei es schwer, mit Bezahl-Modellen eine ausreichende Reichweite zu erzielen.
Daher setzt RTL bei seinem Video-on-Demand-Angebot "RTL Now" verstärkt auf kostenlose Angebote. Derzeit bietet man beides an. Während beispielsweise "Ahornallee" oder auch die neue US-Serie "Prison Break" kostenlos angeboten wird, gibt es die Serien "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" oder "CSI: Miami" nur gegen Bezahlung.
Von "Alles was zählt" haben man in einem Monat über eine Million Abrufe gezählt, bei "GZSZ", das eigentlich eine größere Fangemeinde habe, hingegen deutlich weniger. Constantin Lange zufolge könne man derzeit über werbefinanzierte Angebote mehr Geld verdienen als über die Pay-Angebote. Daher sei auch geplant, den kostenfreien Bereich auszubauen. "Wenn man Werbung verkaufen kann, dann werden wir sicher immer mehr Serien auch in den Free-Bereich stellen." Schon derzeit sind auf der RTL Now-Seite rund die Hälfte der angebotenen Formate kostenlos abrufbar.