Foto: CenterTVDas nächste Große Ding ruft die Centerstone AG, die neue Holding über den Lokalsendern Center.TV von Fernsehmacher Andre Zalbertus (Bild), aus. Nachdem vom Nutzer generierte Inhalte zunächst zum revolutionären Kern der neuen Medienwelt erhoben wurden, setzt Zalbertus noch einen drauf: Ab dem 6. August gibt es beim Kölner Ableger von Center.TV täglich das Format "Heimat Live" zu sehen, das mit User generated live content aufwarten soll.

Dabei sollen sich die aktiven Zuschauer, die Center.TV in Kölscher Mundart liebevoll "Veedelsreporter" nennt, per Video-Handy live in die Sendung zuschalten können, um unmittelbar von Ereignissen aus der Stadt vom Ort des Geschehens zu berichten. Dafür entwickelte das Unternehmen eigens technische Lösungen. Für die Live-Berichterstattung der Nutzer kommen Theateraufführungen, Sportveranstaltungen, Konzerte und politische Ereignisse in Betracht.
 


"Das Handy bedeutet für die Demokratisierung des Bürgerjournalismus das, was der VW-Käfer für die Demokratisierung des Autofahrers bedeutet", sagt Markus Brauckmann, von Center.TV in Köln. Noch reicht die Lösung in Sachen Bild- und Tonqualität nicht an die Sehgewohnheiten der klassischen Fernsehsender heran. Doch das ist auch nicht das vorrangige Ziel der Center.TV-Sender. Vielmehr geht es den Machern darum, unmittelbar und emotional aus der jeweiligen Region zu berichten. Center.TV ist derzeit in Köln, Düsseldorf und voraussichtlich ab September auch in Bremen zu empfangen.

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Die bei Center.TV in großen Strecken eingesetzten Inhalte, die von den Zuschauern selbst erstellt werden, stellen eine wichtige Säule des Senders dar. Eine Revolution, die in der Lage ist, die bisherigen Branchenstrukturen umzukrempeln ist wohl eher nicht zu erwarten. Auch während des Medienforum NRW, das am vergangenen Mittwoch zu Ende ging, waren sich die Experten weitgehend einig, dass es sich bei User gerated content zwar um eine sinnvolle Bereicherung der Medienlandschaft handele, dieser aber die klassischen Formen der Berichterstattung nicht ablösen könne.

Ein relevanter Schritt hingegen könnte die Etablierung der neuen Übertragungstechnik sein, die das Zuführen von Live-Bewegtbildern recht einfach macht. Das Bild kommt dabei aus einem umgerüsteten Handy, für den Ton verwendet der Reporter ein zweites Mobiltelefon.