Logo: Axel SpringerWie der Axel Springer Verlag am Donnerstag mitteilt, nimmt das Unternehmen nun Abstand von der Planung einer neuen Boulevard-Zeitung im Tabloid-Format für den französischen Markt. Die Risiken seien den Chancen überlegen, erklärt Andreas Wiehl, Vorstand Zeitschriften und Internationales bei Springer.

Zwar seien die Analysen und Marktforschungen "ermutigend" gewesen, jedoch seien "insbesondere die vertrieblichen, logistischen und herstellungstechnischen Voraussetzungen" für den Verlag nicht zufriedenstellend realisierbar gewesen, so Wiehl.
 

 
Ursprünglich hatte man sich für das neue Blatt eine gute Marktpositionierung ausgerechnet, da es in Frankreich keine Tradition der Boulevardzeitungen gibt. Auch Experten hatten dem Blatt einen schweren Start im Hinblick auf den Vertrieb prognostiziert.

Medienberichten zu Folge hatte Springer zunächst vor, dem Blatt in Frankreich einen ähnlichen Stellenwert zu erarbeiten, wie hier zu Lande der "Bild". Auf 60 Millionen Euro wurden im vergangenen Herbst die erwarteten Anlaufverluste für das erste Jahr geschätzt. Das Invest sollte ein Volumen von 120 Millionen Euro haben und nach drei Jahren die Gewinnzone erreichen.

Patrick Wehrmann, der die Entwicklung als kaufmännischer Geschäftsführer der Axel Springer France verantwortete, übernimmt nun die Geschäftsleitung der französischen Springer-Tochter PGP, die unter anderem Fernseh- und Frauen-Titel herausgibt.

Sein Frankreich-Engagement will Springer dennoch verstärken. Erst kürzlich übernahm der Verlag das dort beheimatete Internetportal "auFeminin.com", das man nun ausbauen will.