Foto: Sat.1Am heutigen Montagvormittag überbrachte Sat.1-Chef Matthias Alberti (Foto) seinen Mitarbeitern die nächsten Hiobsbotschaften. Nachdem Anfang vergangener Woche bereits die gesamte Redaktion von "Sat.1 am Mittag" von ihrer Kündigung erfahren hat und auch die Einstellung von "Sat.1 am Abend" bekanntgegeben wurde, wurden am heutigen Montag nun die Redaktionen der verbleibenden Magazine über das weitere Vorgehen - und damit verbundene Stellenstreichungen informiert.

Wie bereits berichtet wird Sat.1 die Redaktionen der beiden verbliebenen Sat.1-Magazine "Frühstücksfernsehen" und "Blitz" zusammenlegen. Die neue Zentralredaktion wird von Jürgen Meschede geleitet, bislang Redaktionsleiter des "Frühstücksfernsehens". Er wird zusammen mit Sat.1-Magazinchef Nik Niethammer die neue Zentralredaktion aufbauen, die nach Sat.1-Angaben rund 80 Mitarbeiter umfassen wird.

Im Wesentlichen wird diese sich aus den bisherigen Mitarbeitern des "Frühstücksfernsehens" zusammensetzen, zu denen noch 24 Mitarbeiter hinzustoßen, die bislang für "Blitz" oder "Sat.1 am Abend" gearbeitet haben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass rund die Hälfte der bisherigen Mitarbeiter der bislang 43-köpfigen "Blitz"-Redaktion den Sender verlassen müssen. Allerdings stellte Sat.1-Sprecherin Kristina Fassler klar, dass "Blitz" in jedem Fall noch bis Mitte Oktober in der bisherigen Form weiterproduziert wird und die Verträge erst bis Ende des Jahres aufgelöst werden.


Das Boulevard-Magazin am Vorabend soll zudem eine neue Ausrichtung bekommen. Ob es dabei den Namen "Blitz" behalten wird, ist bislang noch nicht entschieden. "Blitz" erzielte am Vorabend in den letzten Monaten meist unterdurchschnittliche Werte und konnte die Erwartungen des Sat.1-Managements offenbar nicht mehr erfüllen. Das runderneuerte Magazin soll gemeinsam mit der als "ViB"-Ersatz angekündigten neuen Dokusoap das Sorgenkind Vorabend bei Sat.1 endlich wieder in Schwung bringen. Am Vormittag soll ab 2008 womöglich ein nochmals verlängertes "Frühstücksfernsehen" für bessere Quoten sorgen. Erst in diesem Jahr wurde die Sendezeit um eine auf viereinhalb Stunden ausgedehnt.

Beim DJV stoßen die erneuten Stellenstreichungen wie zu erwarten auf scharfe Kritik. "Damit würde der Sender ohne Not weiteres journalistisches Profil einbüßen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Ein Vorwurf, den man bei Sat.1 nicht gelten lassen will. Durch die Bündelung der beiden bislang getrennt arbeitenden Redaktionen werde das journalistische Profil hingegen eher gestärkt.