Logo: Kabel DeutschlandKabel Deutschland konnte im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz deutlich um 8 Prozent auf 1,093 Milliarden Euro steigern. Gelungen ist das, obwohl die Anzahl der Kabelanschlüsse um 277.000 auf 9,32 Millionen zurückging. Dass der Umsatz auch in diesem Bereich dennoch leicht wuchs, hat man einer Preiserhöhung zu verdanken. Rund 600.000 Kunden haben zudem mittlerweile den "digitalen Kabelanschluss". Der deutliche Umsatzanstieg resultiert aber aus den neuen Triple Play-Angeboten.

So zählte Kabel Deutschland zum Stichtag 31. März fast 180.000 Kunden für das eigene Breitband-Internet-Angebot, 151.900 Kunden telefonierten auch über Kabel Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr ist das in etwa eine Verdreifachung der Zahlen - auch wenn sie sich absolut natürlich nach wie vor auf einem eher geringen Level bewegen.

Doch Kabel Deutschland hat noch viel vor in diesem Bereich. Insgesamt waren Ende März über 8,6 Millionen Haushalte bereits technisch für die Triple Play-Produkte aufgerüstet, etwa 56 Prozent. Bis März 2009 soll dieser Anteil auf 90 Prozent angewachsen sein. "Innerhalb von drei bis vier Jahren halten wir einen Marktanteil von bis zu 20 Prozent bei unseren vermarktbaren Haushalten für erreichbar." Der Konzern erwartet hier also offenbar großes Wachstum. Derzeit ewinne man bereits 20 bis 30 Prozent der Neukunden und Wechsler bei den vermarktbaren Haushalten. Auch im Bereich digitales Pay-TV verzeichnet Kabel Deutschland einen deutlichen Kundenanstieg. Die Zahl der RGUs stieg binnen Jahresfrist von 479.000 auf 692.000. Als RGU wird hier jedes abonnierte Paket einzeln gezählt.


Dank Pay-TV und Triple Play stieg der Umsatz je Kunde um fünf Prozent auf 7,64 Euro. Der Aufbruch ins Triple Play-Zeitalter bringt den Kabelnetzbetreibern aber nicht nur höhere Umsätze, sondern zunächst auch kräftig gestiegene Investitionskosten. So investierte Kabel Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr 281 Millionen Euro und somit fast 130 Millionen mehr als im Vorjahr. Dennoch ging das Ebitda, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, nur leicht auf 382,5 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich blieb Kabel Deutschland aber ein deutliches Minus von 99,2 Millionen Euro und somit noch einmal über 30 Millionen mehr als im Vorjahr. 

Für das derzeit laufende Geschäftsjahr erwartet Kabel Deutschland, dass sich die hohen Investitionen in die Aufrüstung der Netze nun endlich auch in den Gewinnen niederschlagen. Das Ebitda soll deutlich auf 430 bis 440 Millionen Euro anfangen. Ab Anfang 2008 erwartet der Kabelnetzbetreiber dann auch unter dem Strich wieder positive Nettoquartalsergebnisse.