Logos: Das Erste / ZDFDie Tour de France wird am Wochenende für dieses Jahr ihr Ende finden - endlich möchte man nach den Dopingskandalen der vergangenen Tage hinzufügen. Doch für ARD und ZDF hat sich das Problem damit keineswegs gelöst, stehen die nächsten Radsport-Veranstaltungen, für die sie die Übertragungsrechte haben, doch schon vor der Tür.

Am 10. August startet etwa die Deutschland-Tour. Bereits im vergangenen Jahr war die Übertragung im Lichte der Dopingskandale in Frage gestellt worde, schließlich hat man sich aber doch dazu durchgerungen, die Rechte ein weiteres Mal zu erwerben. Nach dem Ausstieg aus der Tour de France-Übertragung ist aber kaum vorstellbar, dass man bei der Deutschlandtour einfach zum Alltag übergeht. Eine endgültige Entscheidung soll voraussichtlich Anfang kommender Woche Fallen. Die "Berliner Zeitung" spekuliert, dass die ARD statt der vorgesehenen Live-Berichte womöglich lediglich eine Zusammenfassung in Form eines täglichen Magazins zeigen könnte, wie es derzeit bei der Tour de France auch - mit herzlich wenig Erfolg - gehandhabt wird.

Auch beim ZDF steht man vor einem Problem: Ab dem 27. September wollte der Mainzer Sender die Rad-WM in Stuttgart übertragen. Noch steht nicht einmal fest, ob die Veranstaltung überhaupt stattfindet - und wenn sie stattfindet muss das ZDF auch noch entscheiden, ob und wie man sie überträgt. Bei einem Ausstieg stünde das ZDF vor einer kuriosen Situation: Weil man für die Produktion der weltweiten Bilder zuständig ist, muss man auf jeden Fall vor Ort sein, würde die eigenen Bilder aber vielleicht nicht oder nur eingeschränkt zeigen.

Wie es dann in der kommenden Saison weitergehen wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. ARD und ZDF wollen erst nach der aktuellen Radsport-Saison darüber entscheiden, ob sie die Tour de France im kommenden Jahr live übertragen werden oder die Option auf die Rechte verfallen lassen. In diesem Fall dürfte die Tour 2008 wohl mit dem warnenden Beispiel Sat.1 vor Augen auf keinem größeren Sender zu sehen sein. Lediglich Eurosport hat nach den tollen Quoten seit dem Ausstieg der öffentlich-rechtlichen keinen Grund, im kommenden Jahr auf die Übertragungen zu verzichten.