Foto: ZDFEr sei in großer Sorge um die Zukunft des deutschen Liedguts, sagt Sänger Heino der "Bild"-Zeitung. Ihm bereite die Streichung der ZDF-Sendung "Lustige Musikanten" Kopfschmerzen. Deshalb fordert er Volksmusik-Fans auf, ihre GEZ-Gebühren um einen Euro zu kürzen. "Ich finde es bedenklich, dass man beim ZDF offensichtlich Entscheidungen gegen den Willen des Gebührenzahlers fällt", sagt Heino. Gerade die älteren Zuschauer seien es doch, die dem ZDF bei Volksmusik-Sendungen immer hohe Einschaltquoten gebracht hätten.

In der Tat. Aber das ist der Knackpunkt. Rettet man deutsches Liedgut mit immer gleicher Schunkelmusik für Senioren? Glaubt jemand, dass diese Branche das deutsche Liedgut wirklich voran bringt? Oder sind nicht Bands wie "Sportfreunde Stiller", "Revolverheld", "Juli" oder "Silbermond" auch gute und vorallem neue deutsche Musik? Wem es ernsthaft um den Erhalt deutscher Musik geht, sollte hier mehr Unterstützung fordern. Niemand aber hat je gefordert, dass jüngere Zuschauer die GEZ-Gebühren boykottieren sollten, weil sie sich wenig repräsentiert fühlen.
 


So erscheint die Aufregung um das vermeintliche Volksmusik-Defizit im ZDF als Sturm im Wasserglas und typisches Sommerloch-Thema. Und darauf stürzt sich "Bild" mit Leidenschaft; lässt Heino fordern: "Jeder Volksmusik-Freund sollte ab sofort einen Volksmusik-Euro von seinen GEZ-Gebühren einbehalten, um so seinen Protest gegen die Absetzung von Sendungen wie den ,Lustigen Musikanten‘ auszudrücken. Ich werde das auch tun. Eine andere Sprache scheint man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht zu verstehen."