Foto: PhotocasePoker ist sicher einer der TV-Trends der vergangenen Monate. Sender wie das DSF oder Das Vierte erzielen mit Poker-Übertragungen hervorragende Marktanteile und auch ProSieben fährt mit den mittlerweile regelmäßig veranstalteten "TV Total"-Pokernächten sehr gute Quoten ein.

Doch nun droht den Sendern Ärger seitens der Medienwächter, die in den zahlreichen Sendung so etwas wie eine "Einstiegsdroge" ins Glücksspiel sehen. Die Medienwächter versuchen gegen die Sendungen vorzugehen. Der Vorwurf: Unerlaubte Schleichwerbung für die zahlreichen Internet-Pokerseiten.


Das DSF und der Sender Das Vierte erhalten einem Bericht der "Süddeutschen" zufolge in diesen Tagen Post von der jeweiligen Landesmedienanstalt, in der offizielle Beanstandungen wegen Verstößen gegen Werberichtlinien ausgesprochen werden. Mit Bußgeldern sind diese bislang aber nicht verbunden. Verschont bleibt dem Bericht zufolge vorerst der Sender ProSieben.

Nach Ansicht der Medienwächter handelt es sich bei den Pokerübertragungen um so etwas wie Dauerwerbesendungen. Schließlich sei Name und Logo der Sponsoren - meist Internet-Pokeranbieter - dauerhaft im Bild, da diese auf den Pokertischen aufgedruckt sind. Die Sender dürften zwar darauf verweisen, dass es sich um "vorgefundene Werbung" handle ähnlich wie bei anderen Sportübertragungen, ein Sprecher der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz (GSPWM) bezeichnete die Anzahl der Placements gegenüber der "SZ" aber als "frappierend".

Zudem monierte die GSPWM, dass die Sponsoren regelmäßig auch innerhalb der Formate Reklame schalten würden. Ohnehin würden die Formate nach Ansicht der Medienwächter nur dazu existieren, um Reklame für die Internet-Angebote zu machen. Diese würden zwar kostenfreie Pokerspiele anbieten, nach der Registrierung gebe es aber innerhalb kürzester Zeit Werbung für kostenpflichtige Angebote.