Foto: PremiereIm ersten Interview nachdem feststand, dass Michael Börnicke Georg Kofler an der Spitze von Premiere ablösen wird, schlug der designierte Premiere-Chef deutlich versöhnlichere Töne als sein Vorgänger in Bezug auf die "Sportschau" an. "Natürlich wäre es für uns ein Vorteil, wenn es die nicht mehr gäbe. Aber ich bin niemand, der in diesen Radikalszenarien denkt. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Graustufen", so Börnicke in der "FAZ".

Inzwischen sind jedoch wieder altbekannte Töne von Premiere-Seite zu hören. Schon Premiere-Sportvorstand Carsten Schmidt sagte diese Woche gegenüber dem "Kicker": ""Es steht eine Weichenstellung bevor. Dabei geht es darum, ob die Liga das Pay-TV beschleunigen oder zur Vollbremsung bringen will."


In eine ähnliche Richtung gehen auch die neuesten Äußerungen Börnickes. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" sagte der neue Premiere-Chef, für Premiere sei es "am wichtigsten, dass der Fußball im frei empfangbaren Fernsehen möglichst spät gezeigt" werde. Sein Sender bevorzuge die Zeit nach 22 Uhr. Ob diese Forderung realistisch sei, müsse man aber noch sehen, schränkt Börnicke ein. Durch die Verlegung der "Sportschau" erwartet Börnicke zwischen 500.000 und eine Million zusätzliche Abonnenten für Premiere. "Damit wären wir auch in der Lage, mehr für die Rechte zu bezahlen. Die Klubs sollten sich klar sein, dass sich das vor allem langfristig lohnen würde", so Börnicke.

Befürchtungen der Liga, Premiere könnte ohne die Konkurrenz durch Arena bei der nächsten Ausschreibung weniger bieten, tritt Börnicke entgegen. "Wir werden an unsere Leistungsgrenze gehen", so der Premiere-Chef.  Zudem kündigte er an, diesmal sowohl die Satelliten- und Kabel als auch die IPTV-Rechte erwerben zu wollen. Beim letzten Mal waren sie getrennt an Arena und die Telekom vergeben worden - landeten letztlich aber alle wieder bei Premiere.

Die Preiserhöhung im Vergleich zu Arena - das Fußballpaket kostet nun 20 statt 15 oder gar 10 Euro - verteidigt Börnicke. "Wir finden, dass 20 Euro ein fairer Preis für ein Premiumprodukt sind. Die Bundesliga sollte man nicht für zehn Euro verramschen wie das Arena anfänglich getan hat. Das schadet allen Beteiligten."