Foto: WDRAm Freitagabend zeigt Das Erste den Film "Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern", eine Hommage an den Moderator. Allerdings wollte die kaum jemand sehen: Nur 1,98 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, der Marktanteil lag bei schwachen 9,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 6,0 Prozent Marktanteil nicht gerade gut aus.

Doch die Entscheidung des WDR mutet trotzdem seltsam an: Eigentlich wollte der WDR die Geburtstagssendung am Samstagabend in seinem Dritten ab 22:45 Uhr, also ohnehin schon am späteren Abend, wiederholen. Angepriesen wurde die Sendung auf wdr.de sogar als "Fernsehtipp". Doch wer zu dieser Uhrzeit einschaltete, bekam nicht Schmidt, sondern den "Tatort: Dschungelbrüder" zu sehen. 


Die Begründung des WDR für die sehr kurzfristige Programmänderung: Die "zu erwartende schlechte Zuschauerakzeptanz", so eine Sendersprecherin gegenüber der "Süddeutschen". Wirklich einleuchtend klingt das für einen öffentlich-rechtlichen Sender wie den WDR bei einer bereits produzierten Sendung und zu so später Stunde allerdings nicht. Die "Süddeutsche" spekuliert zudem noch über einen weiteren Grund: In dem Film war unter anderem nochmal der Vergleich zwischen Bettina Böttinger und einer Kloschüssel zu sehen, was der Moderatorin übel aufgestoßen sein könnte. Die dementiert allerdings, etwas mit der Absetzung zu tun zu haben. "Ich wusste gar nicht, dass es im WDR Fernsehen auch noch gesendet werden sollte", so Böttinger.

Den "Tatort" sahen am späten Abend übrigens 420.000 Zuschauer ab drei Jahren, was für 2,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum reichte. Im WDR-Gebiet lag der Marktanteil bei 6,4 Prozent und somit unter Senderschnitt.