Logo: sportdigital.tDer Sportrechte-Vermarkter Sportfive startet am 1. Oktober seinen eigenen PayTV-Sender sportdigital.tv mit Handball-, Basketball- und Volleyball-Übertragungen. Der über die neue Satelliten-Plattform Entavio empfangbare Sender zeigt 150 Spiele der Handball-Bundesliga sowie mehr als 100 Basketball- und 100 Volleyball-Partien. Bislang bot Sportfive die Übertragungen nur als IPTV im Internet an. Ab 1. Oktober ist sportdigital.tv zunächst einen Monat kostenlos über Entavio zu empfangen. Ab 1. November wird der Sender dann kostenpflichtig.

Vorraussetzung für den Empfang ist ein Entavio-Satellitenreceiver, ein Entavio-Vertrag mit entsprechender Smartcard für 1,99 Euro pro Monat und das sportdigital.tv Satellitenabo für 9,99 Euro pro Monat. Wie bei der Entavio-Grundgebühr muss sich der interessierte Zuschauer auch beim sportdigital.tv-Abo für mindestens ein Jahr binden. Mittelfristig will sportdigital.tv auch über die digitalen Kabelnetze verbreitet werden, wie eine Sprecherin bestätigte.

An seinen Ausstrahlungen im Internet, wo je nach Sportart 50 bis 55 Euro für einen Jahreszugang anfallen, will sportdigital.tv festhalten. "Unseren Internetkunden bieten wir attraktive Möglichkeiten, auf Fernsehen umzusteigen oder es mit dem Internet zu kombinieren", kündigte Sportfive-Manager Lars P. Reckwitz an. Konkret bedeutet dies: Bisherige Abonnenten des IPTV können ihr Abo entweder auf den Empfang des Satellitenkanals umschreiben lassen oder den klassischen Fernsehsender hinzubuchen, wobei aufs Jahr gerechnet 30 Euro gespart werden können.
 


Mit sportdigital.tv hat die Sportrechteagentur Sportfive große Ziele. Man will um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga mitbieten. "Wir haben zehn Bundesligisten unter Vertrag und sind daran interessiert, etwas gegen die Monokultur in der deutschen Fernsehlandschaft zu tun", sagte Sportfive-Manager Lars P. Reckwitz am Mittwoch. "Deshalb ist es absolut klar, dass wir um die Fußball-Rechte mitbieten werden."

Logo: SportFiveEs ist eine handfeste Überraschung. Nach dem schnellen Aus von Arena nach nur einer Saison war mit einem neuen Bieter für die PayTV-Rechte wirklich nicht zu rechnen gewesen. Zu eindrucksvoll zeigte der Fall Arena wie schwer die Etablierung einer weiteren PayTV-Plattform mit relevanter Reichweite ist. Nun scheint der "PayTV-Monopolist" Premiere aber wieder einen neuen Konkurrenten zu bekommen. Konkret zeigen wird sich das schon in diesem Herbst, wenn die Ausschreibung für die Rechte an der Fußball-Bundesliga ab Sommer 2009 beginnt.

Premiere reagierte gelassen auf den neuen Konkurrenten. "Das ist ein sehr, sehr ambitioniertes Unterfangen", sagte Premiere-Vorstandsmitglied Carsten Schmidt laut Medienberichten. "Verbreitung heißt aber nicht erfolgreiche Vermarktung." Der Kundenkreis für die bisherigen drei Sportarten sei begrenzt. So habe sich Premiere aus der Basketball-Berichterstattung wegen mangelnder Nachfrage zurückgezogen.